MÜNCHEN (kobinet) Das DOK.fest München setzt die Entwicklung der vergangenen Jahre fort und ermöglicht auch in diesem Jahr einem bundesweiten Publikum den Zugang zu internationalen Filmen, die ansonsten in Deutschland nicht zu sehen wären. Es findet auch im Jahr 2023 dual statt: Rund 130 Filme werden vom 3. bis 14. Mai in Münchner Kinos zu sehen sein – und fast alle zudem vom 8. bis 21. Mai zuhause auf der digitalen Leinwand.
Dabei wird es rund zwanzig Prozent mehr Kino-Vorführungen geben als im Vorjahr. Im Fokus steht dieses Jahr das Gastland Türkei, eine Hommage wird dem österreichischen Filmemacher Nikolaus Geyrhalter gewidmet.
Das Gastland Türkei erhielt zuletzt auch aus tragischen Gründen viel Aufmerksamkeit. Die Gastland-Reihe wirft in fünf Filmen einen tieferen, kritischen Blick auf das Land, das sich politisch in den vergangenen Jahren immer mehr von Europa und dessen demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen entfernt hat. Spürbar wird das in EREN, einem Porträt der Menschenrechtlerin Eren Keskin, die seit dreißig Jahren für die Rechte von Frauen, Minderheiten und LGBTQI kämpft: In dem oppressiven Staat sind über 100 Strafverfahren gegen sie anhängig, die sie lebenslang in Haft bringen könnten. THE DECREE erzählt von einer Ärztin und einem Lehrer, die gegen ihr Berufsverbot ankämpfen. BLUE ID begleitet einen ehemaligen Kinderstar, der bei seiner Geschlechtsangleichung nach einem Fremd-Outing unter dem ständigen Blick der Öffentlichkeit steht.