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Holocaust-Gedenktag: Nie wieder Aussonderung und Vernichtung!

Dr. Sigrid Arnade
Dr. Sigrid Arnade
Foto: Günter Heiden

Berlin (kobinet) Am morgigen 27. Januar gedenkt der Deutsche Behindertenrat (DBR) der etwa 300.000 als behindert oder psychisch krank eingestuften Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Zu den Opfern, an die erinnert wird, zählen außerdem die 350.000 bis 400.000 behinderten Menschen, die zwangssterilisiert wurden. "Solche grausamen Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen sich keinesfalls wiederholen“, betont die Vorsitzende der DBR-Sprecher*innenrats, Dr. Sigrid Arnade, anlässlich des Holocaust-Gedenktags.

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Alljährlich wird am 27. Januar der vielen Millionen Menschen gedacht, die von den Nationalsozialisten insbesondere aufgrund ihrer „Rassenideologie“ systematisch entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. „Wir werden die Opfer nicht vergessen und die Gesellschaft immer wieder daran erinnern, wohin die Abwertung von Menschen, die nicht einer vorgegebenen Norm entsprechen, letztlich führen kann“, verspricht Sigrid Arnade. In Zeiten sich verschärfender gesellschaftlicher Spannungen und eines erstarkenden Rechtspopulismus weltweit sieht der DBR lange Zeit sicher geglaubte demokratische und menschenrechtliche Prinzipien in Gefahr.

„Wir alle sind aufgerufen, uns tagtäglich gegen Ungerechtigkeiten und Angriffe auf das Leben und die Würde von Menschen einzusetzen“, so Arnade. „Nur auf diesem Weg kommen wir unserem Ziel einer inklusiven vielfältigen Gesellschaft näher. Als DBR werden wir nicht müde werden, dafür zu kämpfen, dass sich das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte nicht wiederholt.“

Der Deutsche Behindertenrat (DBR) ist ein Aktionsbündnis der Behindertenverbände, Selbsthilfe- und Selbstvertretungsorganisationen in Deutschland und engagiert sich seit 1999 für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Im DBR haben sich über 140 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen vereinigt. Das Bündnis repräsentiert über drei Millionen Betroffene. Für das Jahr 2023 hat der Verein Weibernetz die Koordination des DBR übernommen. Vorsitzende des 4-köpfigen Sprecher*innenrats ist Dr. Sigrid Arnade.