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Hubert Hüppe sieht Inklusion auf dem Rückzug

Hubert Hüppe
Hubert Hüppe
Foto: Hubert Hüppe

Berlin (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember sieht der Berichterstatter für die Belange von Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss und ehemalige Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe, die Inklusion auf dem Rückzug. "Der Blick auf die Entwicklung von Inklusion in den letzten Jahren ist ernüchternd. Anstatt eine Vorreiterrolle einzunehmen und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zügig voranzutreiben, befindet sich Deutschland auf dem Rückzug", teilte Hubert Hüppe mit.

„Menschen mit Behinderungen werden von Kindheit an von nichtbehinderten Menschen getrennt. In den Bundesländern werden wieder neue zusätzliche Sonderschulen gebaut, während der inklusive Unterricht personell und finanziell vernachlässigt wird. Trotz aller Lippenbekenntnisse steigt immer noch die Anzahl der Werkstattbeschäftigten. Die (Aus-)Sonderstrukturen haben sich durchgesetzt, die Inklusion ist auf dem Rückmarsch. Noch nie mussten so viele Menschen in Sondereinrichtungen leben, lernen und arbeiten“, so die Bilanz von Hubert Hüppe.

Die vor einem Jahr angetretene Bundesregierung habe trotz der Versprechen im Koalitionsvertrag keine spürbaren Anstrengungen zur Verbesserung der Lebenslage und der Inklusion von Menschen mit Behinderungen unternommen. Wiederum habe sie jüngst einen unzulänglichen Gesetzentwurf zur „Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts“ vorgelegt, der dem Anspruch, ein „Inklusionsförderungsgesetz” zu sein, nicht gerecht werde. „Dringend zu hinterfragen ist das diesem Gesetzesvorhaben zugrunde liegende und von der Bundesregierung an den Tag gelegte Verständnis von Inklusion, wenn die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) tatsächlich als ‚ein Teil des inklusiven Arbeitsmarkts in Deutschland‘ im Gesetz verankert werden sollen“, erklärte Hubert Hüppe.

„Drängende Problembereiche, wie der Abbau von Zugangshemmnissen in den regulären Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen, will die Bundesregierung nicht angehen. Nachholbedarf besteht beispielsweise auch bei der Beteiligung von Menschen mit Behinderungen an Gesetzen und Entscheidungen, die sie betreffen. Das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe ist für sie noch längst nicht umgesetzt. Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag permanent auf Barrieren stoßen, sei es bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder aufgrund nicht behindertengerechter Gestaltung von Gebäuden, beim Zugang zu Bildung und beruflicher Ausbildung, Gesundheit, Arbeit, Wohnen, Kommunikation und in vielen weiteren Lebensbereichen“, teilte Hubert Hüppe in einer Presseinformation mit.

Lesermeinungen

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Uwe Heineker
02.12.2022 19:42

Dies sollte nicht vergessen werden: die vorherige Regierung hat in 16 Jahre ihrer Amtszeit auch nicht viel in Sachen „Inklusion“ bewirkt …