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Smartphone-Kurse für Senior*innen mit einer Hörbehinderung

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Erlangen (kobinet) Das von der Aktion Mensch geförderte Projekt "Kommune Inklusiv Erlangen" hat eine Smartphone-Schulung angeboten, die sehr erfolgreich verlief und sich positiv auf die Zielgruppe der hörgeschädigten Senior*innen auswirkte. Eren Petrov vom Projekt Kommune Inklusiv Erlangen hat den kobinet-nachrichten einen Bericht über die Schulung zugesandt. Zudem berichtet die Aktion Mensch in ihrem aktuellen Newsletter über die Aktivitäten des Projektes mit der Überschrift "Mehr Freiheit dank Tablets": "Helga Brandt ist glücklich: Mit den neuen Tablets hat die Kommune Erlangen ihr und anderen Gehörlosen die Kommunikation erleichtert. So können sie auch während Corona-Einschränkungen barrierefrei kommunizieren, zum Beispiel mit Videotelefonie."

Bericht von Eren Petrov

In unserer sich mehr und mehr digital bewegenden Zeit und vor allem in Lockdown- und Quarantäne-Situationen, sind die Menschen benachteiligt, die den Umgang mit moderner Technik nicht gewohnt sind. Oftmals sind dies Personen der „älteren Generation“. Eine doppelte Herausforderung in diesem Kontext ist, wenn zum Alter auch noch eine Hörbeeinträchtigung hinzukommt.

Eine solche Einschränkung kann in vielen Fällen mit sich bringen, dass Informationen nicht vollständig aufgenommen werden, weil sie auch akustisch nicht verstanden werden. So zeigt der Enkelsohn seiner Großmutter zum Beispiel die neuesten Updates ihres iPhones in einer Geschwindigkeit bei der sie sich gerade einmal merkt, dass das Icon mit dem Zahnrad wohl ein wichtiges ist und sie gedanklich sowieso noch am Wort „Update“ festhängt: „Was hat ein ‚Athlet‘ mit meinem Telefon zu tun?“ Oder die Schwiegertochter, die ihrem Schwiegervater erklärt, wie er die Fotos der Enkelkinder aus Whatsapp in die Galerie seines neuen Samsung Galaxy A13 packt, während er bei dem Wort „Galerie“ bereits gedanklich abdriftet, weil er in Panik gerät: „Gibt es diese Kunstgalerie überhaupt an der Ecke vom Edeka noch? Und die haben Interesse an Fotos von Max?“

Unkenntnis und Unverständnis kann zu Berührungsängsten führen und dadurch den Umgang mit Technik enorm beeinflussen. In den wiederholt stattfindenden Smartphone-Kursen von Kommune Inklusiv soll dem entgegengewirkt werden, indem in angemessener Geschwindigkeit und mit häufigen Wiederholungen unter anderem die o.g. Fragestellungen und Anwendungen geklärt und erklärt werden. Die Teilnehmenden können ihre Fragen mitbringen und die Referent*innen Sarah Schenk und Bastian Bürger bringen den Kursteilnehmer*innen die gängigsten Programme und Funktionen ihres Smartphones näher.

Nach Ablauf der Kurse wurden die Teilnehmer*innen befragt, warum sie sich für die Schulung angemeldet haben und was ihnen daran gefallen hat.

Viele nannten als Grund für die Anmeldung „Unkenntnis“ oder „Unwissen“, aber auch, dass sie „mit der neuen digitalen Zeit gehen möchten“. Zudem berichten viele Teilnehmer*innen, dass sie „so gut wie immer auf die Enkel warten müssen, die die Sachen zeigen und erklären und das dann aber auch immer viel zu schnell erklären“. Insgesamt wurde der Smartphone-Kurs positiv bewertet.

Die Teilnehmenden „freuen sich Neues gelernt zu haben und selbstständig zu Hause anwenden zu können“. Sehr hilfreich sei gewesen, dass die Dozent*innen „sehr geduldig waren und gut erklärt haben“. Zudem tat es ihnen gut, dass „auch die anderen Leute Schwierigkeiten haben und man sich untereinander austauschen kann und Erfahrungen teilen kann, ohne sich dafür schämen zu müssen“.

Das Besondere an den Kursen ist, dass es eine Induktionsanlage gab, mit deren Hilfe es den Schwerhörigen möglich war, alle Inhalte akustisch optimal zu verstehen und dass auf eine barrierefreie Teilnahmemöglichkeit gerade für die Zielgruppe der Schwerhörigen Wert gelegt wurde, da diese bei anderen Kursen aufgrund der Beeinträchtigung meist nicht teilnehmen können. Insgesamt kann man also sagen, dass der Kurs ein Erfolg war und noch weiterhin angeboten werden sollte.

Link zum Bericht der Aktion Mensch über das Projekt in Erlangen