MÜNCHEN (kobinet) Heute wurde in Genf der Landminen-Monitor 2022 präsentiert. Aus ihm ist das siebte Jahr in Folge eine hohe Anzahl von Opfern durch Landminen zu ersehen. Dieser Monitor verzeichnet im Berichtszeitraum insgesamt 5.544 Tote und Verletzte. Außerdem dokumentiert er den Einsatz von Landminen durch Russland und Myanmar sowie durch nicht-staatliche bewaffnete Gruppen in fünf Ländern. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Ottawa-Vertrags zum Verbot von Landminen fordert die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI) die internationale Staatengemeinschaft auf, die Konfliktparteien dazu zu drängen, den Einsatz dieser barbarischen Waffen zu beenden. Außerdem müsse die Finanzierung der Opferhilfe erhöht werden, da diese trotz des wachsenden Bedarfs und der hohen Opferzahlen in den letzten Jahren rückläufig ist.
„Anlässlich des 25. Jahrestags der Ottawa-Konvention ist der erneute Einsatz von Antipersonen-Minen ein Rückschlag. Die Menschen in den betroffenen Ländern müssen noch Jahrzehnte mit der Bedrohung von Minen und Blindgängern leben. Die Zahl der Opfer ist erneut hoch, aber die Unterstützung für die betroffenen Menschen ist extrem gesunken. Die Vertragsstaaten müssen sich mehr engagieren und die Konvention konsequent umsetzen“, fordert Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland.