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Zu wenig bei Pflege und Wohnen

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Foto: SoVD-Landesverband Niedersachsen e.V.

HANNOVER (kobinet) Im jetzt vorgestellten Koalitionsvertrag von SPD und Grünen in Niedersachsen sieht der Sozialverband Deutschland (SoVD) viele gute Ansätze beim Thema soziale Gerechtigkeit. Gerade in den Bereichen Wohnen, Pflege und Mobilität gehen dem Verband die Pläne aber nicht weit genug.

Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung vorantreiben, mehr Sozialwohnungen schaffen und Menschen mit Behinderung besser auf dem ersten Arbeitsmarkt integrieren – das sind einige Punkte, welche SPD und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag vorgestellt haben. „Dass die Inklusion jetzt endlich einen größeren Stellenwert bekommen soll, begrüßen wir sehr. Hier wurde in der Vergangenheit viel zu viel verschleppt“, sagt Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD in Niedersachsen.

Auch die Schaffung von mehr Wohnraum begrüßt Niedersachsens größter Sozialverband, sieht aber auch Probleme. „Die angestrebten 100.000 Sozialwohnungen sind viel zu wenig. Wir brauchen mindestens das doppelte. Außerdem fehlen Maßnahmen, wie mehr bezahlbarer und barrierefreier Wohnraum für die Mittelschicht geschaffen werden kann“, kritisiert Sackarendt.

Enttäuscht zeigt sich der niedersächsische SoVD-Chef von den Zielen der Koalitionäre in punkto Pflege: „Zwar gibt es Ideen, wie mehr Fachkräfte gewonnen werden können. Ein Problem fällt aber völlig hinten rüber: die massiv steigenden Heimkosten.“ SPD und Grüne müssten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen finanziell mehr entlasten, etwa indem die Investitionskosten der Einrichtungen nicht mehr an die Bewohnerinnen und Bewohner weitergegeben werden.

Auch beim öffentlichen Personennahverkehr sieht der SoVD noch Lücken. So wird das 49-Euro-Ticket als viel zu teuer eingeschätzt. Vielmehr brauche es aus Sicht des SoVD in Niedersachsen ein günstiges Sozialticket, das sich diese Bürgerinnen und Bürger auch leisten können. Ansonsten werde das Ziel der sozialen Teilhabe aller verfehlt.