
Foto: BIZEPS
Wien (kobinet) Am 28. September machten Menschen mit Behinderungen in ganz Österreich und jene, die sich für Behindertenrechte stark machen, lautstark ihrem Ärger über den verpatzten Nationalen Aktionsplan Behinderung Luft. "Es ist ein Meer von Menschen mit und ohne Rollstuhl und ein Meer von Schildern, das man am 28. September auf dem Ballhausplatz vor dem Bundeskanzleramt findet", heißt es in einem Bericht des österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS. Auf den Schildern waren Forderungen wie zum Beispiel "Bundeseinheitliche Persönliche Assistenz“, "Lohn statt Taschengeld“ oder "Inklusives Bildungssystem für alle“ zu lesen, die deutlich machten, dass es den Menschen mit Behinderungen reicht.
„Der Slogan ‚Wir werden laut, weil man uns die Rechte klaut!‘ fasst die Stimmung sehr gut zusammen. Menschen mit Behinderungen in ganz Österreich fordern die Regierung auf, endlich zu handeln und ihre Menschenrechte umzusetzen. Einige Vertreter:innen von Behindertenorganisationen wie zum Beispiel BIZEPS, der Österreichische Behindertenrat, der Verein Lichterkette, der Blinden- und Sehbehindertenverband oder der Österreichische Gehörlosenbund fanden sich auf einer Redner:innenbühne ein und äußerten ihre Forderungen“, heißt es im BIZEPS-Bericht.
Martin Ladstätter, Obmann von BIZEPS, vergleicht in seiner Anfangsrede die Situation von Menschen mit Behinderungen mit der Apartheid in Südafrika. Damit ist die Trennung von schwarzen und weißen Menschen gemeint und die Beschneidung der Rechte der schwarzen Menschen. „In Südafrika hat man die Apartheid weitgehend überwunden. Das gilt leider nicht für die Trennung von behinderten und nicht behinderten Menschen“, so Ladstätter. „Menschen mit Behinderungen haben immer noch nicht die gleichen Rechte wie Menschen ohne Behinderungen.“ Martin Ladstätter fordert dem Bericht zufolge, Menschen mit Behinderungen dazu auf, sich immer weiter für die eigenen Rechte einzusetzen, ganz nach dem Motto „Wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie gestern.“
Link zum ausführlichen Bericht über den Protest in Österreich von BIZEPS