
Foto: VdK Nordrhein-Westfalen
DÜSSELDORF (kobinet) Im Kampf gegen Altersarmut und bei der Unterstützung von pflegenden Angehörigen droht NRW auch in Zukunft hinterher zu hinken: Zu diesem Ergebnis kam der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen. Dabei lobte der Vorsitzende Horst Vöge einerseits die vielversprechenden Vorhaben im Koalitionsvertrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen für die Bereiche Soziales, Gesundheit und Pflege zugleich kritisiert der Verband, dass zwei entscheidende Kernthemen aber auch ausgeklammert werden.
So bezeichnete der VdK-Vertreter Verbesserungen für pflegende Angehörige als „größte Leerstelle im Vertragswerk“. „Sie werden lediglich im Zusammenhang mit der Einführung einer Pflegezeit durch den Bundesgesetzgeber erwähnt“, kritisierte Horst Vöge, der die Landespolitik insbesondere bei der Bereitstellung einer unabhängigen, flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Beratung sowie genügend Plätzen zur Kurzzeit-, Verhinderungs- und Tagespflege in die Pflicht nimmt.
Mehr Aufklärungsarbeit sei derweil auch mit Blick auf die hohe Dunkelziffer älterer Bürgerinnen und Bürger notwendig, die trotz Berechtigung auf staatliche Unterstützung verzichten. „In NRW lagen die Armutsgefährdungsquote zuletzt deutlich über dem Bundesschnitt – auch bei den über 65-Jährigen“, erläuterte Horst Vöge. „Allein die Zahl derjenigen, die neben der Rente noch Grundsicherung beziehen, ist zwischen 2010 und 2020 von 112.245 auf 155.310 gestiegen.“