
Foto: Aktion Mensch
STUTTGART (kobinet) Vor zwei Jahren wurde das Modellprojekt „Wege in den Beruf“ gegründet. Träger des von der Stiftung Aktion Mensch geförderten Projektes sind das Deutsche Taubblindenwerk, die Stiftung Nikolauspflege und das SFZ Förderzentrum. Ziel des Projektes ist es, die Perspektiven für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen in Deutschland zu entwickeln.
Durch das Projekt sollen individuelle Aus- und Weiterbildungsformen für Menschen mit doppelter Sinnesbehinderung entstehen. Die Wege dahin haben sich seit der Projektgründung konkretisiert und werden in großen Teilen bereits umgesetzt. „Das fehlende Wissen in der Bevölkerung um die besonders schwere Form der Behinderung führt zu erheblichen Nachteilen taubblinder und hörsehbehinderter Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb brauchen wir mehr Aufklärung und ein Angebot, das sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet und ihre Möglichkeiten der Kommunikation, den Einsatz von Hilfsmitteln und die Infrastruktur verbessern“, fasst Projektleiterin Melissa Glomb den aktuellen Stand zusammen.
Um ein tragfähiges Konzept aufzubauen, arbeitet das Team von „Wege in den Beruf“ von Beginn an mit Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung zusammen genauso wie mit Behörden, Unternehmen, vergleichbaren Einrichtungen, Beratungsstellen und Selbsthilfeorganisationen. Zudem wird ein reger Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene gepflegt.
Für den Herbst ist die Testphase der ersten taubblindentechnischen Grundausbildung geplant. An allen vier Standorten des Projekts erproben dann junge Menschen und Erwachsene ihre erlernten Fähigkeiten in den Bereichen Arbeitstechnik, PC-Kenntnisse und Kommunikation mit dem Ziel, dauerhaft am Arbeitsleben teilzunehmen und eine sichere Perspektive für ihre berufliche Zukunft zu erhalten.