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MÜNCHEN (kobinet) Wenn die Waffen schweigen, dann ist ein Krieg zu Ende. Das mögen viele glauben, stimmt aber so nicht. Auch nach dem Ende eines Krieges dauert das Leid der Menschen fort. Das belegt der Bericht „Explosive Kampfmittel in Syrien: Auswirkungen und Handlungsbedarf“, welcher von Handicap International in Kooperation mit einem Zusammenschluss von 60 Organisationen, die auf humanitäre Minenräumung spezialisiert sind, erarbeitet wurde,
Demnach sind in Syrien nach elf Jahren Krieg und intensivem Einsatz von Explosivwaffen bis zu 300.000 Sprengkörper nicht detoniert. Sie müssen un gefunden und entschärft werden. Demnach ist vorerst jeder zweite Mensch in dem Land ist durch Blindgänger gefährdet. Das sind mehr als 10 Millionen Menschen.
„In Syrien sind in vielen Regionen lange und komplexe Räumungsarbeiten erforderlich, ehe ein Wiederaufbau überhaupt in Betracht gezogen werden kann. Die Kontamination ist so umfangreich und vielfältig, dass die Expert*innen neue Arbeitsmethoden entwickeln müssen“, sagt Anne Héry, Leiterin der Politischen Abteilung von Handicap International. „Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2050 immer noch Räumungen durchgeführt werden müssen, um das Land von der Bedrohung durch Minen und andere explosive Kriegsreste zu befreien“, so die Expertin.
Bei all dem wird das Ausmaß der Belastung durch explosive Kriegsreste, ihre verheerenden Auswirkungen auf die Menschen und auf die lebenswichtige Infrastruktur sowie die Notwendigkeit humanitärer Hilfe und die unentbehrliche Arbeit der humanitären Minenräumdienste deutlich.