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Lauterbach will nun doch keine „Ex-Post“-Triage ermöglichen

Karl Lauterbach
Karl Lauterbach
Foto: Karl Lauterbach

Berlin (kobinet) "Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will nun anders als berichtet keine Triage-Regelung, die den Abbruch einer Intensiv-Behandlung im Krankenhaus zugunsten eines Patienten mit größeren Überlebenschancen erlaubt." Das berichtet die WELT in ihrem Online-Angebot am Nachmitag, nachdem es heftige Kritik an den u.a. vom Tagesspiegel am 6. Mai veröffentlichten Plänen zu entsprechenden Triage-Regelungen gehagelt hatte. U.a. hatte auch Corinna Rüffer von den Grünen diese Pläne aus dem Hause Lauterbach heftig kritisiert. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll nun wohl in Kürze vorgelegt werden, wie die WELT weiter berichtet.

Bereits an ersten Papieren aus dem Gesundheitsministerium zur Triage hatte es heftige Kritik gegeben, so dass diese wieder zurückgezogen wurden. Nun stellte Karl Lauterbach in der WELT klar: „Ex-Post-Triage ist ethisch nicht vertretbar.“ Sie sei weder Ärzten, noch Patienten oder Angehörigen zuzumuten. „Deshalb werden wir es auch nicht erlauben.“ Und selbst die Triage im Vorfeld einer Behandlung solle nur unter hohen Auflagen möglich sein, fügte Lauterbach hinzu.

Wieviel diese Aussage des Ministers nach dem unsäglichen Hin und Her des Bundesgesundheitsministeriums seit dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts von Ende Dezember in Sachen Nichtdiskriminierung behinderter Menschen im Falle einer Triage-Entscheidung wert ist, das fragt sich u.a. Dr. Sigrid Arnade von der LIGA Selbstvertretung, die die letzte Woche bekannt gewordenen Pläne scharf kritisiert hatte. Die Behindertenbewegung müsse hier auf jeden Fall sehr wachsam bei diesem lebenswichtigen Thema bleiben.

Link zum Bericht über die Aussage von Karl Lauterbach am 9. Mai in der WELT

Link zum Bericht der kobinet-nachrichten über die Kritik der LIGA Selbstvertretung