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Bahn-Aktion am Brandenburger Tor

Foto von der Bahn-Aktion am 5.5.22 in Berlin
Bahn-Aktion heute am Brandenburger Tor in Berlin
Foto: omp

Berlin (kobinet) Gegen alltägliche Diskriminierung beim Bahnfahren richtet sich die Aktion der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen.

Die Deutsche Bahn fährt mit Hochgeschwindigkeit der Inklusion davon. Das meint auch der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV). Zwischen der verkehrspolitischen Kunden- und Umweltorganisation und dem Behindertenverband gibt es in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion eine enge Zusammenarbeit.

Menschen mit Behinderungen dürfen in Deutschland bekanntlich nicht zu allen Zeiten, an denen Züge verkehren, mit der Bahn fahren. Alle Fernverkehrszüge haben Stufen. Kunden im Rollstuhl dürfen nur zu Dienstzeiten des Bahnsteigpersonals und mit vorheriger Anmeldung mitfahren.

Aufgrund von Menschenrechtsverstößen klagt die ISL gegen das Bundesverkehrsministerium. Außerdem läuft derzeit ein Schlichtungsverfahren gegen neue ICE-Züge der Bahn, die wieder nur mit fremder Hilfe nutzbar sind.

„Alltags-Probleme, die uns das Reisen viel zu oft nicht möglich machen, sind: defekte Bordtoiletten, kaputte oder nicht vorhandene Aufzüge an Bahnhöfen, zu wenig barrierefreie Plätze im Zug“, sagt der Kieler Vielfahrer Kay Macquarrie gegenüber kobinet. Der Aktivist ist ISL-Sprecher für barrierefreien Tourismus.

Die zentrale Forderung der Bahn-Aktion am BrandenburgerTor sei Gleichstellung, nicht mehr und nicht weniger: „Das Bundesverkehrsministerium muss auf die Deutsche Bahn AG einwirken, um zu allen Zeiten das Zugfahren für alle Menschen zu ermöglichen Neue Züge dürfen keine Stufen mehr haben Spontanes Reisen muss möglich sein.“