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Fakten zur Online-Befragung zum Thema Mobilität der Aktion Mensch

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

Bonn (kobinet) Die Aktion Mensch hat eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Umfrage zum Thema Mobilität und Inklusion veröffentlicht, die von Ipsos Public Affairs im Auftrag der Aktion Mensch durchgeführt wurde. Im Rahmen der repräsentativen, quantitativen Online-Befragung wurden 1.000 Menschen mit Beeinträchtigung und 500 Menschen ohne Beeinträchtigung ab 16 Jahren zu verschiedenen Aspekten des Themas Mobilität und Barrierefreiheit interviewt.

Befragungszeitraum war der 15. bis 28. März 2022

Teilhabe an Mobilität

• 36 Prozent der befragten Menschen mit Beeinträchtigung geben an, häufig nicht vermeidbare Termine, wie beispielsweise Behördengänge oder Arztbesuche, zu haben. Bei den Befragten ohne Beeinträchtigung sind es nur 28 Prozent.

• Menschen mit Beeinträchtigung geben an, dass sie drei bis vier Mal so häufig Verkehrsmittel wie Fernbusse, Fernzüge, Carsharing, Mietwägen und Taxis nutzen als Menschen ohne Beeinträchtigung. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden hingegen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleich häufig genutzt.

Barrieren der Mobilität

• Jeweils 26 Prozent der Befragten mit Beeinträchtigung geben an, häufig auf nicht barrierefreie Bahnhöfe oder Haltestellen bzw. öffentliche Verkehrsmittel zu stoßen. Im Vergleich dazu sind es bei den Befragten ohne Beeinträchtigung nur rund 20 Prozent. Bei den Befragten ohne Beeinträchtigung bemängeln auch nur 14 Prozent dabei die fehlende Barrierefreiheit beim Ein- und Ausstieg in öffentliche Verkehrsmittel – bei Menschen mit Beeinträchtigung sind es dagegen 22 Prozent.

• 30 Prozent der befragten Menschen mit Beeinträchtigung fühlen sich im Alltag häufiger durch zu kurze Fußgänger- und Ampelschaltungen eingeschränkt. Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung sind mit 40 Prozent besonders häufig davon betroffen. Im Vergleich dazu sind es bei Menschen ohne Beeinträchtigung nur 17 Prozent.

• Mehr als doppelt so viele Menschen mit Beeinträchtigung (16 Prozent) sind im Alltag häufig durch schwer erreichbare Haltegriffe und Bedienelemente von Fahrkartenautomaten eingeschränkt als Menschen ohne Beeinträchtigung (7 Prozent).

Folgen fehlender Barrierefreiheit

• Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten Menschen ohne Beeinträchtigung erledigt alltägliche Wege, wie zum Beispiel Arztbesuche oder Behördengänge, in bis zu 20 Minuten. Bei den Befragten mit starker Beeinträchtigung schafft es hingegen nur ein Drittel (34 Prozent) in dieser Zeit. Fast eine*r von 10 Befragten, die sich im Alltag stark beeinträchtigt fühlen, benötigt für solche Wege sogar länger als eine Stunde.

• Mehr als ein Drittel der Menschen mit Beeinträchtigung traut es sich nicht zu, selbständig unterwegs zu sein und zu reisen (34 Prozent). Unter den Menschen mit einer sichtbaren Beeinträchtigung ist dieses fehlende Vertrauen mit 57 Prozent besonders ausgeprägt. Sehr ungern unterwegs oder auf Reisen sind zudem Menschen mit einer psychischen (39 Prozent) oder sichtbaren Beeinträchtigung (39 Prozent). Bei Menschen ohne Beeinträchtigung ist es hingegen nur eine Minderheit von 18 Prozent.

• Weniger als einer von sechs (16 Prozent) Menschen ohne Beeinträchtigung fühlt sich unterwegs unsicher und alleingelassen. Bei Menschen mit Beeinträchtigung ist es jedoch fast jeder Dritte (29 Prozent). Bei Menschen mit einer starken Beeinträchtigung sind es mit 40 Prozent sogar noch mehr.

Ausführliche Studienergebnisse werden im Sommer 2022 veröffentlicht.

Link zum kobinet-Bericht vom 3. Mai 2022 zur Umfrage