Starnberg (kobinet) Die Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen – ARGE – Inklusionsbeirat für den Landkreis Starnberg wird sich auch dieses Jahr wieder am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung engagieren. Dieses Jahr ruft die ARGE am 5. Mai ab 15:00 Uhr zu einem Protestmarsch am Starnberger Kirchplatz unter dem Motto "Tempo Machen: Barrierefreier Bahnhof - jetzt sind wir am Zug!" auf. Um 16:00 Uhr findet die Abschlusskundgebung statt.
Mit der Aktion möchte die ARGE erneut auf die Missstände u.a. am Starnberger Seebahnhof hinweisen und fordert eine schnellere Umsetzung eines barrierefreien ÖPNV. Los geht’s ab 15 Uhr auf dem Starnberger Kirchplatz, wo ab ca. 16 Uhr auch eine Schlusskundgebung stattfinden wird, zu der sich u.a. auch Starnbergs Bürgermeister Patrick Janik und die stellvertretende Landrätin Britta Hundesrügge angekündigt haben, heißt es in der Ankündigung der Aktion.
„Barrierefreiheit und barrierefreie Mobilität sind Grundvoraussetzungen, dass Menschen mit Behinderung uneingeschränkt an allen Bereichen des Lebens teilhaben können. Menschen mit Behinderung wollen nicht immer als Bittsteller auftreten und warten, bis endlich etwas passiert. Auch ältere Bürger*innen oder Rollator-Nutzer*innen sind genauso auf barrierefreie Haltestellen angewiesen wie Eltern mit Kinderwägen oder schwerem Gepäck. Vor allem der Bahnhof Starnberg (Seebahnhof) erfüllt in keiner Weise die Anforderungen an einen barrierefreien, zeitgemäßen Bahnhof für Alle. Auch Touristen und Tagesausflügler haben in Starnberg große Probleme, die Bahnsteige zu erreichen. Im Landkreis Starnberg leben aktuell 14.306 Menschen mit anerkannter Behinderung (Stand: 31.12.21). Das sind über 10 % der Landkreisbürger*innen. Diese wollen einen barrierefreien ÖPNV und brauchen diesen – jetzt! Wir freuen uns über rege Beteiligung!“, heißt es in der Presseinformation der Veranstalter*innen zum Hintergrund der Protestaktion.
In Schwalmstadt-Treysa hat es 10 Jahre gedauert. Das Aktionsbündnis „Zum Zug kommen“, bestehend aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und unterstützt durch die regionale Politik hat das Ziel schließlich erreicht. Ausschlaggebend war aus meiner Sicht ein Interview in der Hessenschau, in dem das Mitglied der AG Nadine Moos ihre Situation als E-Rolli-Nutzerin geschildert hat. Zusammenfassender Beitrag auf https://m.facebook.com/Hessenschau/videos/weitergedreht-bahnhof-treysa/1990843877633893/?locale=ne_NP. Der Ausbau kommt jetzt allen Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugute, Eltern mit Kinderwagen, Reisenden mit schwerem Gepäck, Radfahrerinnen etc.
Ich wünsche den Starnbergern, dass es dort schneller geht.