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Berlin (kobinet) Heute gehen die Ostermärsche gegen den Krieg in der Ukraine, für Frieden und Abrüstung zu Ende. Vor der Russisch-Orthodoxen Kirche in Berlin-Marzahn kamen Menschen zu einem "Osterweg" zusammen, zu dem ein "Bündnis für Toleranz und Vielfalt" aufgerufen hatte.Der Bezirk hat berlinweit den höchsten Anteil von Menschen aus den ehemaligen Sowjet-Republiken, den sogenannten Russlanddeutschen.
Es geht darum, wie man Gewalt, Hass und den Krieg in der Ukraine beenden kann. Schirmherr ist Bezirksbürgermeister Gordon Lemm. Der Sozialdemokrat hat sich in einem Brief auf Deutsch und Russisch an die Einwohner gewandt und deren Soldaritätsaktionen für die Menschen in der Ukraine gelobt. Sie seien ermutigend und „die richtige Antwort in Zeiten von Gewalt, Misstrauen und Krieg“. In einer neu errichteten Unterkunft für Geflüchete können 200 Menschen aus der Ukraine wohnen.
Nach dem Brandanschlag auf die internationale Lomonosow-Schule in Marzahn haben Bürgerinnen und Bürger mit russischem Migrationshintergrund den Bürgermeister angesprochen. Sie berichteten von Situationen, in denen sie beschimpft oder verächtlich behandelt worden seien. „Lassen Sie uns mit gutem Beispiel voran gehen und gute Nachbarinnen und Nachbarn sein und jene zusammen unterstützen, die unsere Hilfe brauchen“, schrieb Gordon Lemm in seinem Brief.
Angesichts des Krieges in der Ukraine findet heute wieder eine Kundgebung vor dem Luftwaffenstützpunkt Büchel im Kreis Cochem-Zell statt.Der Fliegerhorst der Bundeswehr gilt als der einzige Standort in Deutschland, an dem noch US-Atomwaffen gelagert werden. Die deutsche Luftwaffe bildet hier im Rahmen der innerhalb der NATO vereinbarten nuklearen Teilhabe Jagdbomberpiloten für den Einsatz mit dieser taktischen Atomwaffe aus,
„Für uns in der Friedensbewegung ist der Standort Büchel nie aus dem Fokus gerückt“, so Elke Koller vom Initiativkreis gegen Atomwaffen. Zu Beginn des Krieges in der Ukraine habe sie eine wahnsinnige Angst verspürt. Büchel sei eines der ersten Ziele – sollte die Nato in Russlands Krieg gegen die Ukraine hineingezogen werden.
Der Ostermarsch Rhein-Ruhr erreicht mit Dortmund sein Ziel. Weitere Aktionen sind unter anderem in Hamburg, Krefeld und Frankfurt am Main. geplant. Sie richten sich insbesondere gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, kritisieren aber auch Aufrüstung und Waffenlieferungen. Parallel zu den Ostermärschen 2022 entwickelte sich eine Debatte über das Spannungsverhältnis zwischen Pazifismus und dem Recht von Staaten wie der Ukraine auf militärische Selbstverteidigung.