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Zwei Wochen Krieg in Europa

Blumen und Kerzen vor der Ukrainischen Botschaft in Berlin
Solidarität vor der Ukrainischen Botschaft in Berlin
Foto: sch

Berlin (kobinet) Proteste vor der Botschaft Russlands Unter den Linden, Solidaritätsbekundungen an der Ukrainischen Botschaft im Andreaskiez. Das bleibt ein Berliner Bild seit dem russischen Überfall vor zwei Wochen. Mehr als zwei Millionen Kriegsflüchtlinge haben das Land verlassen.

Aus Moskau wurde heute wieder eine Feuerpause für umkämpfte ukrainische Städte angekündigt, die „humanitäre Korridore“ öffnen könnte. Doch es wird befürchtet, dass Fluchtkorridore erneut beschossen werden. Das Internationale Rote Kreuz hat sich bisher vergeblich um freien Zugang für Hilfslieferungen für die notleidende Zivilbevölkerung bemüht.

Morgen ist nach türkischen und russischen Regierungsangaben ein Treffen der Außenminister der Ukraine und Russlands in Antalya geplant. Die Ukraine braucht umfassende Sicherheitsgarantien. Russland fordert von der Ukraine Bündnisneutralität.

Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, erklärte gegenüber Reuters, die Armee könne umgehend ihren „militärischen Spezialeinsatz“ stoppen, falls die Regierung in Kiew die Bedingungen der russischen Regierung akzeptiere. Demnach muss die Ukraine in ihrer Verfassung festschreiben, dass sie nicht Bündnissen anderer Staaten beitreten wird.

„Nicht die Russen canceln“, schreibt Maritta Tkalec heute in einem Kommentar der Berliner Zeitung über deutsch-russische Kontakte. Trotz des starken Solidaritätsgefühls mit der Ukraine und der Wut auf Putin-Russland dürfe die deutsch-russische Freundschaft kein Opfer des Krieges werden.

„Die in Deutschland traditionell starke Russenfeindschaft darf keine Chance haben, ihr Haupt zu erheben“, so Tkalec. „Auch deshalb bleibt der Besuch an sowjetischen Ehrenmälern am 8. Mai fest im Plan: In Treptow liegen 7000 Russen, Ukrainer, Belarussen, Kasachen, Usbeken, Georgier, Balten und andere, die für die Freiheit der Deutschen fielen.“