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Inklusion entschlossen vorantreiben

Holger Kiesel im Rollstuhl sitzend
Holger Kiesel
Foto: Der Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

München (kobinet) Holger Kiesel, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung fordert alle Verantwortlichen auf allen Ebenen dringend dazu auf, Inklusion und Teilhabe gerade jetzt in der Krise ganz oben auf die Agenda zu setzen. "Wir müssen gerade einen gewaltigen Spagat hinbekommen: Zwischen der Bewältigung und Aufarbeitung einer globalen Pandemie UND dem berechtigten Anspruch auf ehrgeizige Ziele und deutliche Fortschritte in Sachen Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung. Das ist kein Entweder-oder, sondern es muss ein Sowohl- als-auch sein. Hier ist entschlos-senes Vorangehen gefragt."

Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung gäbe wichtige Anregungen und zeige mögliche Wege auf. „Beispiel Arbeitsmarkt: Eine vierte Stufe der Ausgleichsabgabe soll Betriebe, die bislang gar keine Menschen mit Behinderung beschäftigen, stärker belasten. Damit werden Arbeitgeber entschiedener in die Verantwortung genommen. Und: Werkstätten sollen stärker auf ihren aus meiner Sicht zentralen Auftrag ausgerichtet werden: Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu bringen. Was so selbstverständlich klingt, ist es leider längst nicht immer“, betonte Holger Kissel und nennt ein weiteres Beispiel: „Barrierefreiheit: Private Anbieter sollen hier stärker verpflichtet werden. Und es soll ein ‚Bundesprogramm Barrierefreiheit‘ geben, um alle öffentlichen Gebäude des Bundes barrierefrei zu machen. Hier beschreitet der Bund erfreulicherweise einen Weg, den Bayern mit seinem Programm ‚Bayern barrierefrei‘ schon seit Jahren erfolgreich geht. Um die Corona-Krise zu bewältigen UND die Inklusion voranzutreiben, müssen wir rasch voneinander lernen und positive Modelle und Ansätze konsequent weitertragen. Dabei gewinnen am Ende im Idealfall wir ALLE“, erklärte Holger Kissel.