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VDAB sieht Pflegeleistungen nicht gesichert

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Foto: VDAB

BERLIN (kobinet) Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe sieht keinen echten Fortschritt zur Sicherstellung der Pflege in der Zukunft. Entgegen dem Titel des Koalitionsvertrages ist nach den Worten des Bundesgeschäftsführer des VDAB, Thomas Knieling, im Bereich Pflege echter Fortchritt nicht zu erkennen.



Die zukünftige Bundesregierung setzt unter anderem auf eine neue Kostenverteilung und Finanzierung im System, Ausweitung finanzieller Leistungen und die Stärkung der Rolle der Kommunen.

Die Pläne der Ampel-Regierung geben nach den Worten von Thomas Knieling keine Antwort auf die zentrale Herausforderung, auch in Zukunft die flächendeckende Verfügbarkeit professioneller Pflegeleistungen zu sichern.

„Die Aussagen zu innovativen quartiernahen Wohnformen sind sehr vage und lassen offen, ob es tatsächlich zu einer Flexibilisierung im Leistungsrecht kommen soll oder nur zu überregulierten Modellprojekten,“ stellt Knieling fest und fährt dazu fort: „Eine verpflichtende Beteiligung der Kommunen bei Abschluss von Versorgungsverträgen entmündigt Pflegeunternehmerinnen und -unternehmer noch weiter und macht sie vom Gutdünken der Kommunen abhängig, die ggf. als örtlicher Träger der Sozialhilfe nicht nach Bedarf, sondern nach Kassenlage entscheiden“.

Was den Ausbau der Tages- und Kurzzeitpflege angeht, so teilt der VDAB das im Koalitinsvertrag enthaltene Ziel. Die Frage, woher die dafür notwendigen Kräfte kommen sollen, wenn jetzt schon über 200.000 Kräfte im System fehlen, bleibt aus Sicht des Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe aber unbeantwortet.

„Auch die Ampel-Koalition will wohl eine klare Analyse und ehrliche Debatte über die zukünftig verfügbaren Ressourcen in der professionellen Pflege vermeiden. Angesichts des verschärften demografischen Wandels und dem daraus resultierenden Pflegekräftemangel wird sich die Pflegelücke vergrößern und sich die Verteilungsfrage unweigerlich stellen. Dieser Tatsache wird sich die neue Regierung stellen müssen“, resümiert der VDAB-Bundesgeschäftsführer.