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Magdeburg (kobinet) Während in Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl nun geklärt werden muss, welche Farbenlehre die Koalition in der nächsten Legislaturperiode prägt, war gestern rot-weiß vor dem Landtag in Magdeburg dominant. Blinde und sehbehinderte Menschen hatten den grauen Pollern rot-weiße Wollmützen aufgestülpt, um damit auf Gefahren mit schlecht sichtbaren Pollern für seheingeschränkte Menschen hinzuweisen. Mit dabei war auch Katrin Gensecke, die zukünftig im Landtag von Sachsen-Anhalt für die SPD vertreten sein wird und der Landtagsabgeordnete der CDU Tobias Krull.
Wie in anderen Regionen Deutschlands beteiligte sich auch der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt am bundesweiten Sehbehindertentag. Die Interessenvertretung blinder und sehbehinderter Menschen machte vor dem Landtag von Sachsen-Anhalt in Magdeburg darauf aufmerksam, dass eine kontrastreiche Gestaltung von Pollern vor Unfällen schützt. Poller, die normalerweise grau und schwer zu erkennen sind, trugen gestern leuchtende rot-weiß geringelte Mützen, die zuvor von blinden und sehbehinderten Menschen gestrickt wurden.
Die Aktion hat einen ernsten Hintergrund. Unfälle passieren häufig, weil Hindernisse sich nicht kontrastreich vom Hintergrund abheben. Graue Poller auf Gehwegen werden dann zur Gefahr – insbesondere für Menschen mit Seheinschränkung. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat deshalb seine Mitgliedsorganisationen und -einrichtungen zu einer bundesweiten Aktion aufgerufen, die vom Wollhersteller Schachenmayr unterstützt wird. Viele fleißige Hände haben in den vergangenen Wochen Pollermützen gehäkelt und gestrickt, die nun rund um den Sehbehindertentag zum Einsatz kommen.