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BERLIN (kobinet) Mit einem gemeinsamen Schreiben haben sich der Behindertenbeauftragte, die Patientenbeauftragte und der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung mit der Aufforderung an Abgeordnete der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD gewandt, die Kostenfrage bei Assistenz im Krankenhaus für Menschen mit Behinderungen endlich zu lösen. In dem Schreiben fordern sie, noch in dieser Legislaturperiode eine entsprechende gesetzliche Regelung vorzulegen und zu verabschieden.
„Das Problem ist schon seit mehr als einem Jahrzehnt bekannt“, stellt der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Jürgen Dusel fest und fordert:“ Die Zuständigkeit für die Übernahme der Kosten muss jetzt vom Gesetzgeber geregelt werden, damit der Verschiebebahnhof zulasten von Menschen mit Behinderungen aufhört. Dieses Problem darf nicht länger auf den Rücken der betroffenen Menschen ausgesessen werden und kann mit politischem Gestaltungswillen gelöst werden.“
Die Patientenbeauftragte Prof. Dr. Claudia Schmidtke verweist in ihren Ausführungen darauf, dass für Menschen mit Assistenzbedarf das Fehlen einer Begleitperson im Krankenhaus eine große Belastung und Verunsicherung in einer für sie ungewohnten Umgebung bedeutet. „Diese herausfordernde Situation kann“, so betont Schmidke, „im schlimmsten Fall dazu führen, dass medizinisch notwendige Untersuchungen und Behandlungen im Krankenhaus nicht durchführbar sind und daher verschoben werden müssen oder ganz entfallen“.
Auf die Tatsache, dass ein Einweisen von Menschen mit Assistenzbedarf in ein Krankenhaus, eine zusätzliche Herausforderung für die Pflegerinnen und Pfleger der Stationen bedeutet, welche ohnehin bereits am Limit arbeiten, darauf verwies im diese Zusammenhang der Pflegebevollmächtige der Bundesregierung Andreas Westerfellhaus.