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Massive Vorwürfe wegen Gewalt beim Wittekindshof in Bad Oeynhausen

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Foto: Irina Tischer

Bad Oeynhausen (kobinet) Und wieder ist ein Fall von massiven Menschenrechtsverletzungen in einer Behinderteneinrichtung bekannt geworden. Die Vorfälle im Widekindshof in Bad Oeynhausen, wo eine Reihe von Mitarbeiter*innen behinderte Menschen seit Jahren illegal fixiert und eingesperrt haben sollen, macht derzeit bundesweit negative Schlagzeilen. Dabei gehe es um Freiheitsberaubung und Körperverletzung, bis hin zum Einsatz von CS-Tränengas, wie das Westfalen-Blatt berichtet.

Sucht man auf Google nach dem Wittekindshof, findet man weit oben den Link zur Diakonischen Stiftung Wittekindshof mit dem Motto im Logo „Menschenwürde gestalten“. Liest man die derzeitigen Berichte in den Medien merkt man schnell, dass hier der Gegensatz zwischen plaktivem Anspruch und praktizierter Wirklichkeit nicht deutlicher sein könnte. „Seit über 130 Jahren unterstützt der Wittekindshof Menschen mit Behinderung. ‚Menschenwürde gestalten: Teilhabe in jedem Lebensalter‘ ist unser Leitsatz. Ausgehend von Bad Oeynhausen Volmerdingsen ist der Wittekindshof heute in 16 Städten in Nordrhein-Westfalen an über 100 Standorten vor Ort – mit Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung“, heißt es auf der Homepage der Stiftung weiter.

Im Bericht des Westfalen-Blatt liest sich die derzeitige Situation so: „Nach Informationen des WESTFALEN-BLATTES wird gegen mehrere Dutzend Beschuldigte ermittelt. Dabei soll es sich um Pflegerinnen und Pfleger sowie Ärzte der Einrichtung handeln, aber auch um gesetzliche Betreuer der geistig und körperlich Behinderten. Als Hauptbeschuldigter gilt ein Diakon, in dessen Verantwortungsbereich die Straftaten geschehen sein sollen.“ Weiter erfährt man beim Lesen des Artikels, dass die Ermittlungen bereits 2019 aufgenommen wurden, nachdem eine Schwester eines behinderten Menschen Anzeige erstattet hatte. Es hat dann immerhin bis Mitte Dezember 2020 gedauert, bis das zuständige nordrhein-westfälische Ministerium nun eine Projektgruppe eingerichtet hat, um der Sache nachzugehen.

In den Akten finden sich dem Bericht des Westfalen-Blattes zufolge „Hinweise auf möglicherweise illegales Einsperren, unerlaubtes Festschnallen auf Matratzen, Schläge, Tritte und den Einsatz von CS Gas. Das Spray soll mit Geld der Einrichtung beschafft worden sein.“

Mittlerweile hat der Skandal bundesweite Schlagzeilen gemacht und sorgt für Empörung. So berichten mehrer Medien, dass die Staatsanwaltschaft gegen 145 Beschuldigte ermittle. „Darunter sind der ehemalige Leiter eines Geschäftsbereiches, Ärzte und verantwortliche Betreuer sowie Angehörige des Pflegepersonals der Diakonischen Stiftung Wittekindshof (DSW)“, wie es in der Lippischen Landeszeitung heißt.

Link zum Bericht der Lippischen Landeszeitung

Link zum Bericht im Westfalen-Blatt