Münster/Köln (kobinet) Das Land Nordrhein-Westfalen, die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit NRW investieren innerhalb von drei Jahren fast 30 Millionen Euro in das Programm KAoA-STAR (Schule trifft Arbeitswelt), um die berufliche Integration von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen zu unterstützen.
Die erste Vereinbarung endete am 31. Juli 2020. Die Partner waren sich schnell einig, dass sich aufgrund des Erfolges eine weitere Förderphase anschließen sollte und haben die Vereinbarung vor kurzem in Münster um weitere drei Jahre verlängert. Insgesamt werden voraussichtlich rund 9.300 Schülerinnen und Schüler das Angebot einer behinderungsspezifischen beruflichen Orientierung wahrnehmen.
KAoA-STAR ist Teil der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“. KAoA-STAR ebnet Jugendlichen mit Beeinträchtigungen mit einem systematischen und flächendeckenden System der beruflichen Orientierung den Weg in die Arbeitswelt. Davon profitieren alle jungen Menschen mit einer Schwerbehinderung oder Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Förderschwerpunkten „Geistige Entwicklung“, „Körperliche und motorische Entwicklung“, „Hören und Kommunikation“, „Sehen“ und „Sprache“ sowie Schülerinnen und Schüler mit einer Autismus-Spektrum-Störung.
Eine Zwischenbilanz von KAoA-STAR bestätigt den Erfolg: Allein im Jahr 2019 haben in NRW knapp 5.850 der begleiteten Schülerschaft aktiv an KAoA-STAR teilgenommen. Sie wurden dabei mit rund 11.650 einzelnen Maßnahmen unterstützt, davon rund 2.750 Potenzialanalysen, knapp 1.950 Berufsfelderkundungen und 2.500 Praktika. 207 von insgesamt 1.220 Schulabgängerinnen und -gängern haben direkt eine Stelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gefunden. Demnach konnten 17 Prozent der von KAoA-STAR begleiteten Schülerinnen und Schülern eine Anschlussperspektive auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bekommen. Jedes Jahr beginnen in etwa 3.100 Schülerinnen und Schüler der KAoA-STAR-Zielgruppe neu mit der beruflichen Orientierung, heißt es in der Presseinformation zum Projekt.
Hintergrund
Bereits seit 2009 arbeiteten der LVR und LWL gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit NRW zunächst als Projekt an dem Ziel, mehr berufliche Eingliederung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und in berufsvorbereitende Maßnahmen außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) zu erreichen. Gemeinsam mit dem Bundesprogramm „Initiative Inklusion“ haben der LVR und der LWL das Angebot 2012 flächendeckend in ganz NRW umgesetzt. Seit dem 1. Juli 2017 ist KAoA-STAR mit dem Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung unter dem Dach von KAoA in ein Regelsystem eingemündet. Das NRW-Schulministerium gestaltet das Angebot mit. Zudem wird das Angebot über den Europäischen Sozialfonds gefördert.