Berlin (kobinet) Mit Gästen aus aller Welt feiern die Berliner morgen den Tag vor 30 Jahren, der als Mauerfall in die Geschichte einging. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 hatte ein Massenansturm auf die Grenzübergänge an der Bornholmer Straße, der Sonnenallee, der Invalidenstraße, am Checkpoint Charlie und am Brandenburger Tor die Mauer geöffnet.
In der Berliner Festwoche vom 4. bis 10. November sind nun bei über zweihundert Veranstaltungen an sieben Originalschauplätzen der friedlichen Revolution alle eingeladen, sich zu informieren, sich zu erinnern, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und zu feiern.
30.000 Botschaften schweben über der Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor, wo am Abend eine große Bühnen-Show stattfindet. Die Kunstinstallation „Visions in Motion“ soll an die Menschen erinnern, die damals die Mauer zu Fall brachten.
Am 4. November 1989 verlangten auf dem Alexanderplatz wohl eine halbe Million Menschen Reise-, Presse- und Meinungsfreiheit. Sie forderten eine andere, demokratische DDR. Filmaufnahmen von dieser Kundgebung wurden an die Häuserwände projeziert ähnlich wie 3-D-Videos an anderen historischen Schauplätzen der Stadt.
An der East Side Gallery richten sich Führungen in leichter Sprache an Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, Lese- und Lernschwierigkeiten. Der ehemalige Grenzstreifen hinter der Gallery ist zu entdecken. Dann werden gemeinsam drei Mauerbilder erkundet.
In der Gethsemanekirche gab die ergraute Punkpoetin und Rocksängerin Patti Smith ein bewegendes Konzert. Als Zugabe war ihr Song „People Have The Power“ von 1988 zu hören. Für nicht wenige der Anwesenden spielte das Lied vor dreißig Jahren in ihrem Leben tatsächlich eine Rolle. In der Nacht vom 7. Oktober flüchteten sich junge Leute, die vor dem Palast der Republik demonstriert hatten, vor der prügelnden Polizei in die Kirche.
Zehn Millionen Euro, so berichtete die Berliner Zeitung, hat der Senat in die Feierlichkeiten zum Mauerfall gesteckt. Eine Million Touristen kam auch aus diesem Anlass in die deutsche Hauptstadt. Souvenir-Läden Unter den Linden gaben für Artikel zum Mauerfall 10 Prozent Rabatt …