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Auf den Spuren der „Euthanasie“-Verbrechen

Bild von der Exkursion
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Foto: Kai Baumann

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BREMEN (KOBINET) Um die "Euthanasie"-Verbrechen während der Nazizeit nach der Wanderausstellung "erfasst, verfolgt, vernichtet" weiter zu behandeln, besuchten auf Einladung des Landesbehindertenbeauftragten von Bremen, Dr. Joachim Steinbrück, 35 Bremerinnen und Bremer das Krankenhaus-Museum am Klinikum Bremen Ost sowie die Gedenkstätte Lüneburg. Gemeinsam setzte sich die Gruppe dabei in Einfacher Sprache tiefgründig mit den Nazi-Verbrechen an kranken und behinderten Menschen auseinander.

„Kranke und behinderte Menschen gehören zu den Verfolgten des Nationalsozialismus. Sie galten als Belastung für die deutsche ‚Volksgemeinschaft‘. Bis zu 400.000 Menschen wurden ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert, mehr als 200.000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten ermordet. Seit einiger Zeit beschäftigt sich das Team um Joachim Steinbrück verstärkt mit den ‚Euthanasie‘-Verbrechen während der Nazizeit und führt Veranstaltungen und Bildungsfahrten durch“, heißt es auf der Internetseite des Landesbehindertenbeauftragten von Bremen. Um mit genug Hintergrundwissen in die „Euthanasie“-Gedänkstätte Lüneburg zu reisen, fand Mitte August 2017 durch den Leiter der KulturAmbulanz am Klinikum Bremen Ost, Herrn Tischer, eine Einführung in die Thematik statt. Neben einem Rundgang über das Klinikgelände, bei dem die Funktion einzelner Häuser sowie die Mahntafel „IRRSTERN“ erläutert wurden, besuchte die Gruppe des Weiteren die Dauerausstellung „Vom Narrenkäfig zur Nervenklinik“ in der oberen Etage der KulturAmbulanz. Die Ausstellung dokumentiert mit Hörstationen, interaktiven Medien und einem Film die Kulturgeschichte der Psychiatrie. Dankenswerterweise nahmen an dem Besuch der KulturAmbulanz sowie an der Fahrt nach Lüneburg die beiden Angehörigen von Opfern der Euthanasie Friedrich Buhlrich und Hans-Walter Küchelmann teil, heißt es in dem Bericht über die Aktivitäten.

Gestern traf sich die Gruppe um sieben Uhr am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) Bremen. Gemeinsam ging es anschließend mit einem gecharterten barrierefreien Reisebus nach Lüneburg. In der im Jahr 2004 eröffneten „Euthanasie“-Gedenkstätte angekommen, gab es eine Begrüßung und Einführung durch den Vorsitzenden der Gedenkstätte, Dr. Sebastian Stierl sowie der wissenschaftlich-pädagogischen Leiterin, Dr. Carola Rudnick. Sie erläuterten eingangs der Gruppe die Geschichte der Gedenkstätte. Die „Euthanasie“-Gedenkstätte wurde im November 2004 als „Bildungs- und Gedenkstätte ‚Opfer der NS-Psychiatrie‘ Lüneburg“ eröffnet. Schwerpunktthema der Arbeit ist die Geschichte der „Kinderfachabteilung“, in welcher von 1941 bis Kriegsende 300 bis 350 Kinder aus ganz Norddeutschland getötet wurden.

Bereits zu Anfang wurde mit einer Werte-Versteigerung ein Gegenwartsbezug hergestellt. Mit der Aktion wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeregt, sich zu überlegen, was die eigenen bzw. erstrebenswerten Werte sind. Die Versteigerung im Nachgang führte der Gruppe jedoch vor Augen, wie schnell man für sich wichtige Werte vernachlässigt. Anschließend stellte Frau Dr. Rudnick die Geschichte des Umgangs mit behinderten Menschen in den vergangenen 2000 Jahren dar. Um vor allem das Gehörte zur früheren Landes- Heil-und Pflegeanstalt Lüneburg zu verarbeiten, erfolgte vor dem Mittagessen ein Rundgang über das Psychiatriegelände zu den Häusern der ehemaligen „Kinderfachabteilung“, heißt es im Bericht. Im zweiten Teil der Exkursion setzte sich die Gruppe mit vier jungen Menschen auseinander, die in der Lüneburger Tötungsanstalt untergebracht waren und dem Naziwahn zum Opfer gefallen sind. Zusätzlich setzte sich die Gruppe auch mit den Geschichten der Geschwister von Friedrich Buhlrich und Hans-Walter Küchelmann auseinander. Zum Ende der Exkursion besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den nahgelegenen Friedhof und die Gräber. Der Landesbehindertenbeauftragte und sein Arbeitsstab bedanken sich herzlich bei dem Team der „Euthanasie“-Gedenkstätte sowie der KulturAmbulanz Bremen. Ein besonderer Dank für ihr Engagement gilt auch Friedrich Buhlrich und Hans-Walter Küchelmann.

Link zum Bericht und weiteren Informationen