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UNBEKANNT (KOBINET) Auf der am Freitag in Berlin beginnenden Internationalen Funkausstellung (IFA) macht der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) neue Barrieren durch moderne Hausgeräte zum Thema. Die auch für behinderte Besucher interessante IFA gilt als weltweit führende Publikumsmesse für Unterhaltungs- und Haushaltselektronik.
Bei Waschmaschine, Radio oder Backofen sind Sensortasten und Touchscreens auf dem Vormarsch. Der technische Fortschritt hat jedoch seine Schattenseiten: Immer mehr Geräte der Haushalts- und Unterhaltungselektronik sind für blinde und sehbehinderte Menschen nicht bedienbar. Für sie wird die Neuanschaffung eines barrierefrei nutzbaren Elektrogerätes zum nervenaufreibenden und kräftezehrenden Hindernislauf.
DBSV und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) organisieren deshalb auf der IFA 2016 eine Sonderausstellung sowie eine Fachveranstaltung zum Thema „Nutzbarkeit und Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik“.
„Früher gab es Dreh- und Druckknöpfe, Kipp- und Schiebeschalter“, berichtet DBSV-Präsidentin Renate Reymann. „Die waren leicht zu finden, beim Einstellen hörte ich das Drehen und Einrasten und dann wusste ich, ob die Waschmaschine mit 60 oder 90 Grad wäscht.“ Moderne Sensortasten, Menüs und berührungsempfindliche Flächen bzw. Touchscreens setzen dagegen allein auf den Sehsinn und sind inzwischen auch bei den Küchen- und Wohnzimmerhelfern der Mittelklasse Standard.
Auf der Sonderausstellung vom 2. bis 7. September in Halle 6.2, Stand 113, werden Unternehmen wie Miele, Samsung, Bosch und Siemens ihre barrierefreien Produkte präsentieren. Auf http://elektrogeraete.dbsv.org ist ein Anforderungspapier „Sehbehinderten- und blindengerechte Gestaltung von Haushalts- und Unterhaltungselektronik“ zu finden.