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„Liliom Ösvény“ – Der virtuelle Raum

Anke Glasmacher
Anke Glasmacher
Foto: Anke Glasmacher

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BERLIN (KOBINET) Anke Glasmacher guckt wieder Filme. Einer der ersten auf den diesjährigen 66. Berliner Filmfestspielen ist die Geschichte "Liliom Ösvény" des ungarischen Filmemachers Bence Fliegauf, der die Woche im Forum läuft. "Liliom Ösvény" ist ein Film für alle, die das experimentelle junge Kino lieben. Kein leicht verdaulicher Beitrag.

Rebeka (Angéla Stefanovics) lebt mit ihrem siebenjährigen Sohn Danny (Bálint Sótonyi) alleine, seit sie und ihr Mann sich getrennt haben. Er will die Scheidung, sie kreist um Danny. Kontakt halten sie und ihr Mann nur noch via Chat. Ein Leben im virtuellen Raum. Wenn Danny bei ihr ist, erzählt sie ihm eine düstere Märchengeschichte, die der Junge einerseits mit klugen Bemerkungen hinterfragt, andererseits davon aber so eingenommen ist, dass er Alpträume bekommt. Für den Zuschauer bleibt auch diese Realität virtuell, immer nur in zusammenhanglosen schwarz-weiß Flashlights eingeblendet. Erst als Dannys Großmutter, Rebekas Mutter, stirbt, fügen sich langsam alle Teile dieser Geschichte zusammen.

Bence Fliegaufs Filme sind bekannt für ihre dunkle sphärische Stimmung. Mehrfach wurde er dafür bereits ausgezeichnet, zuletzt mit dem Großen Preis der Jury auf der Berlinale 2012 für „Just the Wind“. Mit „Liliom Ösvény“ knüpft er daran an. Die Hauptfigur in seinem neuen Film ist aber mehr denn je die Kamera (Zoltán Lovasi). Sie bestimmt das Tempo, die Dramaturgie, sie bestimmt über Nähe und Distanz, Farbe und Dunkelheit. Eine ästhetische Gratwanderung.

Dieser Film erzählt nicht, sondern zeigt eine verstörende Geschichte über eine früh zerstörte Beziehung. In diesem Film zerfließen ständig Grenzen und das Zerfließen von Nähe und Distanz zieht sich als roter Faden durch die Generationen und findet seinen Ausdruck in einem alptraumhaft-verdichteten, immer realer werdenden Raum.