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Ehemalige Heimkinder gegen Benachteiligungen

Drei rote Ausrufezeichen
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Foto: ForseA e.V.

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BERLIN (KOBINET) Bei der heutigen Anhörung für die Einrichtung eines Hilfesystems für Menschen, die in Behindertenheimen und Psychiatrien Unrecht und Leid erfahren mussten, haben Betroffene klar gemacht, dass es keine Benachteiligungen gegenüber dem bereits existierenden Hilfefonds ehemaliger Heimkinder aus Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen geben darf. Nach bisherigen Plänen gibt es bei der Anerkennung der nicht geleisteten Rentenzahlung eine große Differenz, die völlig unakzeptabel sei.



In einer umfassenden Stellungnahme haben die Betroffenen aus der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Heimkinder Deutschlands (AeHD) ihre Forderungen bekräftigt, die sie bereits bei der ersten Anhörung im September dargelegt haben, und diese den neuesten Beschlüssen der Arbeits- und Sozialministerkonferenz angepasst. Neben der Forderung, dass es keine finanzielle Benachteiligung im Vergleich zu den Leistungen an die anderen ehemaligen Heimkinder geben darf, wurden viele konkrete Vorschläge für eine bessere Beratung, Hilfe und wissenschaftliche Aufarbeitung gemacht. Stein des Anstosses ist der Plan, dass ehemalige Heimkinder, die in Behinderteneinrichtungen oder Psychiatrien Unrecht und Leid erfahren haben, nur bis maximal 5.000 Euro als Anerkennung für nicht geleistete Rentenzahlungen bekommen sollen. Ehemalige Heimkinder aus Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen erhalten aber bis zu 25.200 Euro für nicht gezahlte Rentenbeiträge. Diesen nicht nachvollziehbaren Unterschied können nicht nur die Betroffenen verstehen. Es sei ein Skandal, wenn die Arbeit, die behinderte und psychisch kranke Menschen leisten mussten, weniger geschätzt und geringer ausgeglichen werde, hatte bereits gestern die Bundestagsabgeordnete der Grünen Corinna Rüffer erklärt. Zudem sollen sie auch nur 9.000 statt 10.000 Euro im Vergleich zu den anderen ehemaligen Heimkindern bekommen.

Nach Ansicht der Betroffenen könne man zudem viel aus den Fehlern der bisherigen Abwicklung der Heimfonds lernen. So müsse die Beratung und die Auszahlung der Mittel viel näher am Menschen und fachlich kompetent und einfühlsam geleistet werden. Peer Counseling Angebote seien hier wichtige Komponenten. Überhaupt bemängelte der AeHD immer wieder die schleppende Einbeziehung Betroffener.

Wichtig ist jedoch, dass endlich die Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ geschaffen werde und das Vorhaben nicht länger verzögert wird. Denn viele Betroffene haben die ihnen zustehende Anerkennung und Hilfe bereits nicht erlebt, weil sie bereits gestorben sind.