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Es ist normal, verschieden zu sein!

Richard von Weizsäcker
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BERLIN (KOBINET) Zum Tode Richard von Weizsäckers am 31. Januar 2015 erinnert die Bundesinitiative Daheim statt Heim an das Wirken des ehemaligen Bundespräsidenten, der auch Mitglied bei Daheim statt Heim war.



„Die Bundesinitiative Daheim statt Heim nimmt tiefen Anteil an der Trauer um unseren ehemaligen Bundespräsidenten und gedenkt einem besonderen Menschen, der wie kein anderer in der bundesrepublikanischen Geschichte die Entwicklung unseres Landes geprägt hat“, heißt es vonseiten der Bundesinitiative. Sie erinnert an seine Rede als Bundespräsident vom 1. Juli 1993 mit dem Zitat: „Es ist normal, verschieden zu sein. Es gibt keine Norm für das Menschsein.“ Diese kurzen Worte sind bis heute „geflügelte Sätze“ geblieben. Sie beschreiben ein tiefes Verständnis für die Anforderungen, Wünsche und Ziele unseres Gemeinwesens, und geben Zeugnis für einen offenen und wissenden Menschen, der den umfassenden Rahmen des Lebens erkannt hat.

Die Rede habe genau das ausgedrückt, woran so viele Menschen mit Behinderung im täglichen Leben verzweifeln, nämlich offener und verdeckter Diskriminierung. In seinen weiteren Ausführungen erläuterte von Weizsäcker: „Maßstäbe für Behinderung sind zufällig und fragwürdig. Noch immer gehen sie von den Forderungen unserer sogenannten Leistungsgesellschaft aus: vor allem von rationalen und motorischen Fähigkeiten, von der Leistungskraft im Produktionsprozess. Wäre soziales Verhalten der beispielgebende Maßstab, dann müssten wir den Menschen mit Down-Syndrom nacheifern. Vielleicht würde ein Rollstuhlfahrer einen Professor, der nicht lachen und weinen kann, als in seinem Menschsein behindert einschätzen. Wir sollten Menschen mit einem definierten Handicap fragen, was sie unter ‚behindert‘ verstehen.“

Die Rede hat nach Ansicht von Daheim statt Heim vielen Menschen bis heute Kraft, Mut und Zuversicht gegeben, in der Hinsicht, dass ihre Bedürfnisse durchaus von politisch verantwortlichen Menschen wahrgenommen und ausgesprochen werden. „Der Vortrag wurde am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt gehalten und hat schon vor 22 Jahren genau das beschrieben, was wir heute als Inklusion bezeichnen – gemeinsamen Respekt und Achtung vor dem anderen Menschen, vor dem anderen Leben. Dier Rede beinhaltet die Kernaussage: ‚Niemand hat das Recht Mitmenschen vorzuschreiben, wie und in welcher Form sie ihr Leben gestalten, egal ob sie behindert oder nichtbehindert sind.`Diese essentielle Forderung verbindet uns ‚über die Zeit`mit Richard von Weizsäcker. Wir gedenken seinen Bemühungen verbindend, klar und mit viel Herz gesellschaftliche Veränderungen für Menschen mit Behinderungen herbeizuführen. Die Bundesinitiative Daheim statt Heim wird ihn immer als einen der herausragendsten Politiker der Nachkriegszeit in Erinnerung behalten“, heißt es in einer Presseinformation der Bundesinitiative Daheim statt Heim.