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BERLIN (KOBINET) Mit der Übergabe ihrer Sparschweine an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin haben heute behinderte Menschen im Vorfeld des Weltspartages ein Recht auf Sparen eingefordert. Behinderte Menschen, die Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben brauchen, müssen regelmäßig einen Großteil ihres Einkommens und Vermögens an das Sozialamt abgeben.
„Unser Glück dauerte nur einen kurzen Moment, als wir geheiratet hatten. Seitdem haftet mein Mann voll für meine behinderungsbedingten Kosten mit und wurde deshalb mit mir in die Armut getrieben. Obwohl wir beide einen guten Hochschulabschluss und Berufe mit einem guten Einkommen haben, bleibt uns nur wenig mehr als das Existenzminimum – und das lebenslang. Jeder von uns muss 40 Prozent seines Einkommens abgeben und wir dürfen zusammen gerade 3.200 Euro ‚Vermögen‘ besitzen“, schilderte Antje Claßen-Fischer aus Berlin ihre gegenwärtige Situation. Auch Nancy Poser, die als Richterin in Trier arbeitet, darf aufgrund der Tatsache, dass sie Assistenz im Alltag benötigt, nicht mehr als 2.600 Euro ansparen, weil die Hilfen für behinderte Menschen im Sozialhilferecht angesiedelt sind.
Im Anschluss an die Auftaktaktion in Berlin schicken behinderte Menschen aus verschiedenen Regionen Deutschlands anlässlich des Weltspartages am 31. Oktober weitere mit Münzen gefüllte Sparschweine an die SozialministerInnen der Länder und des Bundes. Damit fordern sie, mit der Schaffung eines einkommens- vermögensunabhängigen und bedarfsdeckenden Bundesteilhabegesetzes endlich auch das Recht auf Sparen für behinderte Menschen sicher zu stellen.