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Lautstarker Protest gegen Blindengeldkürzung

Heute auf dem Domplatz in Magdeburg
Heute auf dem Domplatz in Magdeburg
Foto: omp

MAGDEBURG (KOBINET) Mit lautstarkem Protest machten heute mehr als 500 Betroffene auf dem Domplatz von Magdeburg ihrem Unmut über die in Sachsen-Anhalt geplante Kürzung des Blinden- und Sehbehindertengeldes Luft. Über 30.000 Unterschriften wurden  unter dem Motto "Hände weg vom Blindengeld" gegen die völlig unverständlichen Kürzungspläne gesammelt. "Wer Blinde quält, wird abgewählt", rief Andreas Bethke vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband den aus allen Fraktionen des Landtags erschienenen Politikern zu.

Für Andreas Bethke, Geschäftsführer des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV), der die Protestkundgebung vor dem Landtag von Sachsen-Anhalt moderierte, ist es völlig unverständlich, dass nun mit Sachsen-Anhalt schon wieder ein Land versucht, massive Kürzungen des Blinden- und Sehbehindertengeldes durchzusetzen. „Wir hatten gehofft, dass dieses Thema mit den massiven Protesten in anderen Bundesländern nun vom Tisch wäre, doch wieder müssen wir uns gegen völlig unbegründete Kürzungspläne wehren“, erklärte er in Magdeburg. „Wer Blinde quält, wird abgewählt!“

Dem Koordinator der Kampagne für gesetzliche Regelungen zur sozialen Teilhabe, Ottmar Miles-Paul, erschließt sich nicht, was in Sachsen-Anhalt so Revolutionäres in den letzten Monaten passiert sein soll, dass man blinden und sehbehinderten Menschen den Nachteilsausgleich plötzlich kürzen kann. „Die Behinderung und die Nachteile in den verschiedenen Bereichen bleiben, nur das Geld für den Nachteilsausgleich wird gestrichen“, so Ottmar Miles-Paul während seiner Kundgebungsrede. Die Kürzungspläne in Sachsen-Anhalt machen seiner Ansicht nach die Notwendigkeit für ein Teilhabegeld auf Bundesebene mehr als deutlich, denn mit der willkürlichen Kleinstaaterei in Sachen Nachteilsausgleiche müsse endlich Schluss sein und behinderte Menschen müssten einheitliche Standards für deren Teilhabe am Leben bekommen.