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BERLIN (kobinet) Angesichts der Tatsache, dass der Fortbestand des deutschlandweiten Zertifizierungssystem "Reisen für ALLE" gegenwärtig auf der Kippe steht, betont der tourismuspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen Stefan Schmidt auf Anfrage der kobinet-Redaktion, dass dieses System fortgesetzt werden muss.
Stefan Schmidt stellt dazu gegenüber kobinet fest: „Barrierefreier Tourismus hat für uns Grüne einen ganz besonderen Stellenwert. Wir wollen allen Menschen, unabhängig von körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen, ermöglichen, zu verreisen und damit auch am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Wir haben das seit 2011 geförderte Projekt „Reisen für alle“ schon immer unterstützt. Deswegen ist es mir und meiner Fraktion ein großes Anliegen, das Projekt „Reisen für alle“ fortzuführen. Gemeinsam mit den Ampelfraktionen setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein. Wir stehen dazu auch in intensivem Kontakt mit dem Bundeswirtschaftsministerium. Am Geld sollte es meiner Ansicht nach aber nicht scheitern: Die Ampelfraktionen haben die Finanzmittel für den entsprechenden Titel auf knapp 3 Mio. Euro aufgestockt. Darin enthalten sind ausdrücklich auch Gelder für das Projekt „Reisen für alle“.“
Zugleich betont der tourismuspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, dass für diese Partei der Antrag an den deutschen Bundestag „Reisen für alle ermöglichen – Barrierefreiheit im Tourismus zum Standard machen.“ (Drucksache 19/17132 vom 12. Februar 2020) weiterhin die vollumfänglich gültige Leitlinie für die Bundestagsfraktion dieser Partei bildet. Das betrifft insbesondere in diesem Antrag enthaltene Forderungen an die Bundesregierung wie unter anderem:
- eine nationale Kompetenzstelle Barrierefreiheit im Tourismusbereich zu schaffen und langfristig zu finanzieren
- auch private Dienstanbieter grundsätzlich zur schrittweisen Herstellung von Barrierefreiheit zu verpflichten
- dafür zu sorgen, dass das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Kennzeichnungssystem „Reisen für alle“, das Informationen über barrierefreie touristische Angebote in Deutschland gebündelt und barrierefrei zur Verfügung stellt sowie zumindest bei den auf Barrierefreiheit angewiesenen Reisenden bekannt gemacht werden.
- alle bestehenden Bundesförderprogramme in der Branche bekannt zu machen, ausreichend Fördermittel zur Verfügung gestellt und gegebenenfalls. aufgestockt werden und dass gewährleistet wird, dass die Gelder gänzlich abgerufen werden können
- die Barrierefreiheit als wichtiges Kriterium bei staatlichen Förderungen und öffentlichen Ausschreibungen im Tourismus festgeschrieben wird