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Die Sommerinterviews

Assistent und Mensch mit Behinderung trinken gemeinsam
Ein Assistent hilft einem Mensch mit Behinderung beim Trinken und trinkt gleichzeitig selbst.
Foto: Andreas Vega

München (kobinet) Wer kennt das nicht, Lieblingssendungen oder wichtige Ansprechpartner sind in der Sommerpause. So plagt einem vor dem Fernseher entweder die Langeweile, oder der richtige Mann zum Reparieren eines Rollstuhls ist in weite Ferne verreist. Kobinet hingegen wird in den nächsten Tagen täglich ein Interview zum Thema „Persönliche Assistenz“ veröffentlichen. Am 19. Juni diesen Jahres veröffentlichten wir einen Bericht über massive Probleme bei der Personalsuche im Arbeitgebermodell bzw. persönlichen Budget. Die Redaktion erreichte viel Resonanz, das Thema der Artikel also getroffen. Täglich erscheint also ein Interview mit einem Menschen mit Behinderung, der „Persönliche Assistenz“ selbst organisiert und so versucht sein Lebensmodell „Selbstbestimmt Leben“ umzusetzen. Unsere Leser*innen bekommen also einen kleinen Einblick in die Probleme, die sich auf diesem Wege ergeben.

Heute sprechen wir mit einer behinderten Arbeitgeber*in aus der Region Süd Pfalz, kurz vor Hessen.

Kobinet: In welchem Umfang benötigen Sie persönliche Assistenz?

Meine Schwester benötigt eine 24-Stunden-Assistenz, da sie eine schwere kognitive Einschränkung hat. Vor zweieinhalb Jahren habe ich für sie eine inklusive WG in meiner Nachbarschaft gegründet, in der sie mit zwei Menschen ohne Behinderung wohnt. Wir nutzen das Arbeitgebermodell und werden über das Persönliche Budget finanziert.

Kobinet: Wie lange leben Sie schon mit persönlicher Assistenz?

Seit November 2019.

Kobinet: Wie funktioniert bei Ihnen die Suche nach geeigneten persönlichen Assistent*innen?

Assistent/innen haben wir gefunden durch direkte Ansprache im Bekanntenkreis.

Kobinet: Welche Medien nutzen sie zur Personalsuche?

Facebook – Assistenzbörsen, Ebay-Kleinanzeigen und Vermietungsanzeigen für das Wohnprojekt.

Kobinet: Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Manche Erfahrungen waren sehr gut. Manchmal war der Kontakt sehr einseitig und man bekam keine Antwort. Wir bekommen nicht viele Antworten, da der Einsatzort in einem Dorf ist.

Kobinet: Fürchten Sie Ihre Selbstbestimmung aufgrund der aktuellen Lage zu verlieren?

Nein.

Kobinet: Wie schätzen Sie die aktuelle Lage bezüglich der persönlichen Assistenz ein?

Momentan gut. Bisher hatten wir immer Glück.

Kobinet: Vielen Dank.