
Foto: Deutsches Taubblindenwerk
HANNOVER / FISCHBECK (kobinet) Das Deutsche Taubblindenwerk hat einen Notfallpass entwickelt, der auch auf die Ansprüche von Menschen mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung ausgerichtet ist. Dieser Ausweis passt in jede Tasche und kann im Notfall lebensrettend sein. Er enthält alle wichtigen Informationen für Helfer, um im Notfall schnell und richtig handeln zu können. Zudem ist er speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit einer doppelten Sinnesbeeinträchtigung zugeschnitten.
Neben Angaben zur eigenen Person des Ausweisinhabers mit Namen, Adresse und Telefonnummern können bis zu zwei Notfallkontakte angegeben werden. Hinzu kommen mögliche medizinische Angaben zu Impfungen, medikamentösen Behandlungen und Erkrankungen sowie Angaben zur Versorgung mit einem Cochlea-Implantat (elektronische Innenohr-Prothese für ertaubte Menschen).
Auf den ersten Blick können Helferinnen und Helfer auch erkennen, ob die Person für ihre Begleitung und Kommunikation eine speziell ausgebildete Taubblindenassistenz und / oder einen Gebärdensprachdolmetscher benötigt.
Auch die Art der Kommunikation kann angegeben werden, denn die angewendeten Kommunikationstechniken sind von Mensch zu Mensch verschieden. Von den unterschiedlichen Arten des Gebärdens (Deutsche Gebärdensprache, taktiles Gebärden, Lautsprachbegleitendes Gebärden) über das Lormen (Tastalphabet) bis hin zur technischen Kommunikation via Apps und Braillezeile. Damit wird alles angegben, was für Helfer wichtig zu wissen ist, um im Notfall mit der betroffenen Person kommunizieren zu können.
Eine weitere Besonderheit: Dank eines in Brailleschrift aufgedruckten SOS-Zeichens ist der Notfallpass auch für nicht sehende Menschen schnell zur Hand.