BERLIN (kobinet) Viele haben erstaunt darauf reagiert, als Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Rede beim Festakt der Deutschen Einheit in Halle / Saale darauf verwies, dass aus Sicht der Conrad-Ademauer-Stiftung eine Ost-Biografie augenscheinlich als "Balast" wirkt. Mit dieser Einschätzung ist sie, wie das Meinungsbarometer des Mitteldeutschen Rundfunk belegt, nicht allein. Von diesem Meinungsbarometer "MDRfragt" am 1. Oktober veröfffentlichten Umfrageergebnisse zeigen, dass auch große Teile der Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in ihrer Ost-Herkunft für sich negative Auswirkungen durch Ost-Herkunft sehen.
Insgesamt hatten 24.857 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an dieser online Befragung teilgenommen. Gut drei Viertel der Befragten finden, dass es auch 31 Jahre nach der Deutschen Einheit noch eine Rolle spielt, ob man im Westen oder im Osten geboren wurde. Dabei sehen 60 Prozent für sich Nachteile in Verdienst und Karriere, 57 Prozent empfinden Nachteile bezüglich Vermögen und Eigentum sowie 20 Prozent sogar Nachteile in der Bildung.
Neun von zehn der Befragten finden, dass es heute noch Vorurteile gegenüber den Ostdeutschen gibt.
Der gesamte Bericht zu dieser Umfrage kann HIER nachgelesen werden.