Menu Close

Corona-Zeit überlastet pflegende Angehörige

Logo VdK Deutschland
Logo VdK Deutschland
Foto: VdK Deutschland

Berlin (kobinet) Pflegende Angehörige fühlen sich in der Corona-Zeit überlastet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bremen im Auftrag der DAK-Gesundheit. Demnach wurde für über die Hälfte der Befragten die Pflege von Angehörigen seit März aufwendiger. Der Sozialverband VdK wünscht sich angesichts dieser Studie mehr Wertschätzung für die etwa 2,5 Millionen Menschen in Deutschland, die neben ihrem Job pflegebedürftige Mütter, Väter oder Lebenspartner betreuen.

VdK-Präsidentin Verena Bentele fordert: „Der größte Pflegedienst unserer Nation braucht unsere Hilfe. Viele ambulante Pflegedienste sind überlastet. Folglich müssen die Angehörigen noch mehr Zeit und Kraft für die häusliche Pflege aufbringen. Wir fordern eine Pflegepersonenzeit für pflegende Angehörige nach dem Vorbild der Elternzeit. Zusätzlich wäre eine Lohnersatzleistung analog des Elterngeldes sinnvoll. Pflegende Angehörige brauchen endlich die Wertschätzung, die sie verdienen. In der Pandemie hoffen wir, dass auch sie unkomplizierten Zugang zu Schnelltests auf das Virus erhalten. Das gilt auch für ambulante Pflegedienste.“

Laut der Studie der DAK-Gesundheit gab ein Großteil der Befragten auch an, dass Pflege und Beruf durch die Pandemie noch schwieriger zu vereinbaren seien. Für die Untersuchung des Bremer Gesundheitsökonomen Heinz Rothgang wurden den Angaben zufolge vom 8. Juni bis 12. August 1.296 Menschen per Online-Fragebogen befragt – im Blick standen zu Hause Pflegende im erwerbsfähigen Alter bis 67 Jahren. Zuvor waren demnach insgesamt 24.500 Menschen angeschrieben worden, die als Pflegepersonen von pflegebedürftigen DAK-Versicherten registriert sind.