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Schwierige Reise in die Vergangenheit

Bild von Josef Ströbl
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MONTABAUR (KOBINET) Für den Inklusionsbotschafter Josef Ströbl ist heute ein wichtiger, aber auch sehr anstrengender, Tag. Nachdem er sich intensiv mit seinen leidvollen Erfahrungen in einer Behinderteneinrichtung im Jahr 1971 auseinandergesetzt und erfolgreich einen Antrag bei der Stiftung Anerkennung und Hilfe für die Anerkennung des erlittenen Unrechts und Leids gestellt hatte, hat er sich vorgenommen, andere über diese Möglichkeit der Stiftung aufzuklären. Deshalb und um sich weiterhin mit seiner eigenen Geschichte auseinander zu setzen, fährt der Nordhesse heute zu einem gemeinsamen Termin mit dem Landesbehindertenbeauftragten von Rheinland-Pfalz nach Montabaur, um den Ort des erlebten Unrechts sozusagen noch einmal aufzusuchen.

„Die Stiftung ‚Anerkennung und Hilfe‘ wurde für Menschen mit Behinderungen eingerichtet, die in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie als Kinder und Jugendliche in den Jahren 1949 bis 1975 in der Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise zwischen 1949 und 1990 in der Deutschen Demokratischen Republik Leid und Unrecht erlitten haben. Josef Ströbl ist ehemaliger Bewohner einer solchen Einrichtung in Montabaur, der jetzt über seine Erfahrungen berichtet. Er möchte andere Betroffene motivieren, sich ebenfalls bei der Stiftung zu melden. Mit den Leistungen der Stiftung sollen erlittenes Leid und Unrecht anerkannt und die Betroffenen bei der Bewältigung heute noch bestehender Folgewirkungen unterstützt werden. Die rheinland-pfälzische Beratungs- und Anlaufstelle, die beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) angesiedelt ist, hat 2017 ihre Arbeit aufgenommen. Gemeinsam mit Bruder Michael von den Barmherzigen Brüdern Montabaur und Josef Ströbl lädt der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Matthias Rösch, zu einem gemeinsamen Austausch auf dem Gelände der damaligen Einrichtung ein“, heißt es in der Presseinformation des Landesbehindertenbeauftragten von Rheinland-Pfalz zum heutigen Termin, zu dem auch PressevertreterInnen eingeladen sind.

Deshalb fährt Josef Ströbl heute mit seiner Unterstützerin, die ihn bei der Antragstellung unterstützt hat, ins Brüderkrankenhaus Montabaur und stellt sich dort seiner Geschichte und den leidvollen Erfahrungen einer für ihn schwierigen Zeit. Wichtig ist ihm dabei, dass mit der Geschichte offen umgegangen wird und dass mehr Betroffene die Möglichkeit und nötige Unterstützung bekommen, sich mit ihrem erlebten Unrecht auseinander setzen zu können. Vor allem fordert Josef Ströbl daher die Verlängerung der Frist für Anträge bei der Stiftung Anerkennung und Hilfe, die nur noch bis 31. Dezember 2019 läuft. „Für einen solchen Antrag brauchen viele eine gute Unterstützung, die leider oft fehlt. Deshalb reicht die Zeit nicht. Wenn man es ernst mit der Stiftung meint, dann muss die Frist verlängert werden. Vor allem müssen die Einrichtungen, die für das Unrecht von damals verantwortlich sind, die Betroffenen schnell aufklären und unterstützen“, sagte Josef Ströbl im Vorfeld des heutigen Termins gegenüber den kobinet-nachrichten.

Seine Forderung wird u.a. von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) und von Mensch zuerst, der Selbstvertretungsorganisation von Menschen mit Lernschwierigkeiten,unterstützt. Diese Verbände haben sich auch zusammen mit Betroffenen und anderen Verbänden für die Einrichtung der Stiftung eingesetzt. Denn ursprünglich erhielten nur Betroffene von Unrecht und Leid in Einrichtungen der Jugendhilfe Anerkennungsleistungen. Es dauerte über fünf Jahre, bis auch Betroffene aus Behinderteneinrichtungen und Psychiatrien eine Möglichkeit der Antragstellung bekamen.

Link zur Stiftung Anerkennung und Hilfe