
Foto: Ralph Milewski
Fladungen (kobinet) Reflexion über subtile Formen von Ableismus in der Kunstwelt
Vor einiger Zeit hatte ich eine interessante und aufschlussreiche Begegnung, die mich dazu veranlasst hat, über die subtilen Formen von Ableismus nachzudenken, die immer noch tief in unserer Gesellschaft verankert sind – selbst in gut gemeinten Situationen.
Als Künstler mit einer körperlichen Behinderung bin ich es gewohnt, auf Vorurteile und gut gemeinte, aber oft fehlgeleitete Angebote zu stoßen. Vor einigen Wochen empfahl mir ein befreundeter Künstlerkollege eine Ausschreibung für einen Kunstpreis. Er hatte den Wettbewerb in einer renommierten Kunstzeitschrift entdeckt und an mich gedacht. Zunächst war ich dankbar, dass er mich auf diese Möglichkeit hinwies. Doch beim Durchlesen der Ausschreibung fiel mir auf, dass der Preis ausschließlich für Menschen mit „geistigen oder psychischen Handicaps mit Assistenzbedarf“ vorgesehen war – etwas, das weder auf mich noch auf meine künstlerische Praxis zutrifft.