Staufen (kobinet) Wofür steht nochmal das Kürzel VdK? Für „Verband deutsche Kriegstüchtigkeit“? Ich glaube. Hat nicht der Verbandsvorstand jüngst erklärt: Wenn „Soziales, Wirtschaft und Verteidigung einen Dreiklang bilden, dann ist Deutschland stabilisiert“. Mit „Verband“ ist natürlich der Mullwickel gemeint, den Leute um den Kopf tragen, die solche Erklärungen von sich geben. Die Mullbinde soll verhindern, dass ihnen ihr Restverstand nicht auch noch wegfliegt, wenn die anfliegenden Langstreckenraketen aus allen Himmelsrichtungen ihnen um die Ohren fliegen.
Berlin (kobinet) Das Dunkel ist ein Heimweh nach Licht. (Carl Ludwig Schleich)
HERZOGENAURACH (kobinet) In Vorbereitung auf die Special Olympics World Winter Games, die vom 8. bis 15. März 2025 in Turin stattfinden, wurde das Team Special Olympics Deutschland (TeamSOD) am Wochenende in Herzogenaurach eingekleidet. Unterstützt unter anderem von Partner adidas bekamen die 89 deutschen Delegationsmitglieder ihr Outfit. Überreicht wurde die Kleidung von prominenter Seite durch Tobias Angerer, Philipp Pflieger und dem Vorsitzenden der Sportministerkonferenz, Bayerns Sportminister Joachim Herrmann.
München (kobinet) Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) stellt sicher, dass blinde und sehbehinderte Menschen bei der vorgezogenen Bundestagswahl in Bayern ihre Stimme geheim und eigenständig abgeben können. In enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und spezialisierten Druckereien wird für die Bereitstellung von Wahlschablonen gesorgt. Das BIT-Zentrum des BBSB übernimmt die Verteilung dieser Schablonen in Bayern.
Bad Segeberg (kobinet) „Wusstest du dass Multiple Chemikalien Sensitivität (MCS) exkludieren kann?“ So lautet der Titel der aktuellen Episode des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL). Dabei spricht der Macher des IGEL-Podcast Sascha Lang mit Britta Wilkens über Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS). „MCS ist eine seltene und oft unsichtbare Erkrankung, die Betroffene im Alltag massiv einschränkt“, heißt es in der Ankündigung des Podcast.
BERLIN (kobinet) Jeder möchte wohl möglichst lange gesund bleiben. Die Natur hat das jedoch nicht in jedem Fall und für jeden so ohne weiteres vorgesehen und so sind die Möglichkeiten des Gesundheitstourismus schon eine schöne und sehr sinnvolle Sache. Wer sich jedoch schon einmal um eine Rehabilitationsmaßnahme oder eine Vorsorgekur bemüht hat, weiß, das die Auswahl eines passenden Kurortes nicht so ganz einfach ist. Nicht in jeder Kurklinik und nicht an jedem Kurort sind die Bedingungen derart, dass sich wirklich jeder ohne Barrieren um seine Gesunderhaltung bemühen kann. Weil wir alle darauf hoffen, dass dies sehr bald noch besser wird, ist es interessant, sich einmal mit dem Material der Öffentlichen Anhörung des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages zu beschäftigen, bei dem am 6. November 2024 das Thema „Gesundheitstourismus“ auf der Tagesordnung stand.
München (kobinet) Der Medienpreis der Lebenshilfe ist benannt nach Bobby Brederlow. Der Schauspieler mit Down-Syndrom aus München war 1999 der erste Preisträger. Mit dem BOBBY würdigt die Bundesvereinigung Lebenshilfe vorbildliches Engagement für Menschen mit Behinderung und Inklusion, das aufklärt und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abbaut. Nun ist der Schauspieler Bobby Brederlow einem Bericht von ntv zufolge im Alter von 63 Jahren gestorben.
Heidelberg (kobinet) Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) und ihre wissenschaftlichen Kooperationspartner laden zur Online-Diskussion unter dem Motto: „Schritt für Schritt zurück in den Beruf bei Arbeitsunfähigkeit: Anforderungen und Herausforderungen an betriebliche Akteure“ ein. Bis zum 3. Dezember 2024 können noch Fragen und Beiträge eingestellt werden. „Die Stufenweise Wiedereingliederung (StW) ist eine mögliche Maßnahme im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM), um Arbeitnehmenden mit einer Erkrankung oder einer Behinderung bei längerer Arbeitsunfähigkeit eine schrittweise Rückkehr in das Arbeitsleben zu ermöglichen. Wie insbesondere aus betrieblicher Sicht die StW in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, welche wesentlichen Faktoren und Herausforderungen beachtet werden sollten, ist Schwerpunkt der Online-Diskussion der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) und dem Zentrum für Sozialforschung Halle (ZSH).
DÜSSELDORF (kobinet) Der Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen freut sich über das Ja im Bundesrat zur Krankenhausreform. Der Sozialverband sieht darin ein gutes Signal für dieses Bundesland, fordert jedoch gleichzeitig eine effektive Umsetzung dieser Reform. Zugleich gibt es von diesem Sozialverband jedoch Kritik hinsichtlich der Finanzierung des Transformationsfonds.
HANNOVER (kobinet) Im Jahr 2023 wurden in Niedersachsen fast 30.000 Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen polizeilich registriert. Das sind rund elf Prozent mehr als 2022. Trotz dieser erschreckenden Zahlen ist die Situation der Betroffenen in diesem Bundesland noch immer katastrophal. Darauf macht der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt gegen Frauen“ am 25. November aufmerksam. Zentrale Kritik übt er dabei an der völlig unterschiedlichen Finanzierung von Frauenhäusern in Niedersachsen.
Berlin (kobinet) Inklusion bei Werder Bremen – seit Jahren nichts Neues, sondern einfach ein Teil des gewohnten Programms. Was viele heute noch als innovative Aktionen feiern, ist bei den Grün-Weißen längst zur Normalität geworden. Doch ein Aspekt, der vor Jahren als Höhepunkt gefeiert wurde, hat inzwischen die Diskussion über Inklusion und seine Wahrnehmung verändert.
Schon seit Jahren gibt es das inklusive Trainingslager, und die Fans fragen sich längst nicht mehr, ob es auch in diesem Jahr stattfindet, sondern in welchem Rahmen. Junge Spieler aus allen Bereichen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, kommen zusammen, um sich weiterzuentwickeln. Der Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel sind entscheidend – und das Beste daran: Niemand wird aufgrund seiner Einschränkungen anders behandelt. Inklusion ist hier nicht ein einmaliges Event, sondern das Fundament des täglichen Trainings. Keine spezielle Abteilung, keine Sonderbehandlung, sondern einfach ein selbstverständlicher Teil des Teams.
Berlin (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordert der Berichterstatter für Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss, Hubert Hüppe, einen besseren Gewaltschutz für Frauen mit Behinderungen: „Es besteht dringender Handlungsbedarf, Menschen mit Behinderungen besser vor Gewalt zu schützen. Sie erleiden überdurchschnittlich oft psychische, körperliche, sexuelle Gewalt sowie sexuelle Belästigung. Vor allem in Einrichtungen wie Wohnheimen oder Werkstätten für behinderte Menschen durchleben die Bewohner und Beschäftigten Gewalterfahrungen, wobei Frauen am häufigsten betroffen sind. Dieses Fazit zieht die von den Bundesministerien für Frauen und Arbeit in Auftrag gegebene Studie vom Stand Juli 2024“, erklärte Hubert Hüppe.
Erlangen (kobinet) In Erlangen stehen in den nächsten Tagen gleich zwei Veranstaltungen an, die sich mit dem Weg behinderter Menschen aus der Werkstatt beschäftigen. „Mein Weg ins Budget für Arbeit“ lautet der Titel einer Veranstaltung für Menschen mit Beeinträchtigung und Angehörige. Diese findet am 28. November 2024 von 16:00 bis 18:00 Uhr im Wabene Bistro, Henkestraße 53, in 91054 Erlangen statt. Die Lebenshilfe Erlangen, Access und Budget Kompetenz laden dazu ein. Am 2. Dezember 2024 findet dann ab 17:30 Uhr eine Lesung von Ottmar Miles-Paul und seiner Leseassistenz Sabine Lohner aus dem Roman Zündeln an den Strukturen über die Situation in Werkstätten für behinderte Menschen und Alternativen dazu mit Diskussion in der Stadtbibliothek Erlangen, Marktplatz 1, in 91054 Erlangen des Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen Erlangen statt.
Schwerin (kobinet) Mecklenburg-Vorpommern will das Engagement für gerechte Teilhabe und gegen Diskriminierung verstärken. Justizministerin Jaqueline Bernhardt und die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, unterzeichneten am 21. November 2024 in Schwerin dazu eine entsprechende Erklärung. Ziel dieser Vereinbarung ist es, Beratungsstellen vor Ort zu unterstützen, dafür zu sorgen, dass der Schutz vor Diskriminierung in allen Bereichen politisch verankert wird und gemeinsame Anstrengungen gegen Diskriminierung zu unternehmen. Nun fehlen nur noch Bayern und Sachsen-Anhalt, die der Koalition gegen Diskriminierung noch nicht beigetreten sind.
München (kobinet) In den letzten Wochen wurde der Finanzhaushalt für die Kommunen in Bayern diskutiert und verabschiedet. Aufgrund der finanziellen Notlage der Kommunen stellt der Freistaat eine Rekordsumme zur Verfügung. Dessen ungeachtet wurde vonseiten des Bayerischen Gemeindetages zuletzt die Forderung in den Raum gestellt, es solle auch bei den Standards für die Barrierefreiheit gespart werden. Konkret schlug Uwe Brandl, Präsident des Gremiums, beispielsweise vor, die Barrierefreiheit in öffentlichen Bauten auf das Erdgeschoss zu beschränken oder dass der Betreuungsschlüssel in den Kindergärten verändert werden müsste. Holger Kiesel, der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung warnt dagegen eindringlich davor, die gesetzlich festgelegten Standards der Barrierefreiheit zu lockern.
München (kobinet) Der 17. MAIK Kongress gab viele neue Ansätze und Denkanstöße. Darauf haben die Veranstalter des Münchner außerklinischer Intenwiv Kongress (MAIK) in einem Bericht hingewiesen. Ca. 750 Teilnehmende aus verschiedenen Ländern haben an dem Kongress teilgenommen, der am 25. und 26. Oktober 2024 in München stattfand. So heißt es in dem Bericht der Veranstalter*innen über den Kongress, den die kobinet-nachrichten veröffentlichen.
Bochum (kobinet) Die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin an der Ruhr-Universität Bochum, Dr. rer. nat. Sabrina Fuths, lädt Eltern dazu ein, an einer Umfrage teilzunehmen, die die Situation von Eltern von Kindern mit Behinderung im Hilfesystem abbildet, beispielsweise im Kontakt mit Behörden, wie dem Jugendamt, in der Beratung oder mit dem Gesundheitssystem. Ziel ist es, Ihre Erfahrungen und Perspektiven zu sammeln, um Barrieren sichtbar zu machen und die Versorgungssituation zu verbessern.
Berlin (kobinet) „Meine Kollegin Adina Hermann und ich sind überglücklich, dass sowohl unser Kinderbuch als auch die Hörbuch-Version von „Als Ela das All eroberte“ in die nächste Voting-Runde des LovelyBooks Community Awards gekommen ist“, schreibt Raul Krauthausen von den Sozialhelden in seinem neuesten Newsletter. Zudem weist Raul Krauthausen auf die Auftaktveranstaltung ihres Projekts JOBinklusive mit einer Lesung aus dem Buch „Zündeln an den Strukturen“ über die Situation in Werkstätten für behinderte Menschen und Alternativen dazu hin, die am 25. November 2024 um 13:00 Uhr stattfindet.
Berlin (kobinet) „Außer Spesen nichts gewesen“, so fassen viele behinderte Menschen und ihre Verbände das Auf die lange Bank Schieben und die letztendliche Nichtumsetzung der meisten Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zur Behindertenpolitik zusammen. Die LIGA Selbstvertretung will die Abgeordneten des Deutschen Bundestags jedoch nicht so leicht aus ihrer Pflicht und in den nächsten Wahlkampf entlassen. Denn, wenn sie es fraktionsübergreifend wollten, könnten sie beispielsweise noch die längst überfällige Reform des Behindertengleichstellungsgesetz für mehr Barrierefreiheit beschließen. Nach all den Sonntagsreden über Inklusion und die Notwendigkeit von Barrierefreiheit während der letzten Jahre, sei dies nach Ansicht des Sprechers der LIGA Selbstvertretung ein Gebot des Anstands der Abgeordneten des Deutschen Bundestages der demokratischen Fraktionen. Deshalb hat sich die LIGA Selbstvertretung zuerst einmal an einige Mitglieder des Ausschuss für Arbeit und Soziales gewandt und diese aufgefort, einen beschleunigten Gesetzentwurf direkt von den beiden Fraktionen in den Bundestag einzubringen und Verbündete für die noch mögliche Abstimmung für die Reform des Behindertengleichstellungsgesetz zu suchen.
Oldenburg (kobinet) Die Bemühungen für einen inklusiven Arbeitsmarkt mit einer entsprechenden Bezahlung scheinen ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Nicht nur, dass die Übergangsquoten aus Werkstätten für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt immer noch unter einem Prozent pro Jahr liegen, es werden auch immer wieder neue Werkstätten für behinderte Menschen errichtet, bzw. diese sogar massiv modernisiert. Vom Auftrag der UN-Behindertenrechtskonvention, das Exklusionssystem Werkstatt zu inklusiven Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt umzuwandeln, bleibt in weiten Teilen Deutschlands ungehört – es werden sogar immer wieder neue Werkstätten gebaut. Diesen Schluss kann man ziehen, wenn man die Schlagzeile eines aktuellen Berichts der Evangelischen Zeitung liest. Diese lautet: „Kirchenbau soll Werkstatt für seelisch Behinderte werden“.
Berlin (kobinet) Mit dem Gewalthilfegesetz will Bundesfamilienministerin Lisa Paus einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für Betroffene von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt schaffen. Das Gesetz will die Ministerin kommende Woche ins Kabinett einbringen. Nachdem das Weibernetz bereits dafür plädiert hat, dass ein diskriminierungsfreier Gewaltschutz prioritär ist, betonte VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Es ist dringend nötig, das Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen zu verbessern. Gewalt stellt das größte Gesundheitsrisiko für Frauen dar und hat für Betroffene enorme physische und psychische Folgen. Im Moment sind Frauen, die Hilfe suchen, vor Hürden gestellt: Die Versorgung mit Frauenhaus-Plätzen und Beratungsstellen ist weiterhin unzureichend, obwohl die Istanbul-Konvention des Europarats eine ausreichende Anzahl an Frauenhaus-Plätzen vorschreibt.“ Das Gewalthilfegesetzt sollte als ein erster Schritt in die richtige Richtung unbedingt schnellstmöglich beschlossen werden. Betroffene Frauen könnten nicht länger auf passende Hilfsangebote warten. Die Zeit dränge. Damit das Gesetz schnell verabschiedet werden kann, müssten alle demokratischen Fraktionen im Bundestag jetzt zusammenarbeiten.
Duderstadt (kobinet) Das Vorbereitungs-Team des 1. Zukunftsplanungs Michmach-Camp hat sich zu einer Nachbereitung der Veranstaltung getroffen, die vom 17. bis 20. Oktober 2024 in Duderstadt stattfand und eine positive Bilanz der von der Aktion Mensch geförderten Veranstaltung mit ca. 100 Teilnehmenden gezogen. „Dieses Treffen war ein sehr lebendiger wohliger Nachklang“, berichter Carolin Emrich vom Vorbereitungsteam über das Treffen. „Uns haben auf unterschiedlichen Wegen, zum Beispiel per E-Mail oder in Gesprächen viele positive, zum Teil sehr berührende Rückmeldungen von Teilnehmenden erreicht. Sie alle machten deutlich: es hat sich sehr gelohnt, dieses Camp zu organisieren. Das Format war super passend.“
Wien (kobinet) „Enttäuschendes Nein: Persönliche Assistenz bleibt für viele in Wien unerreichbar“, heißt es in einem Bericht des österreichischen Online-Nachrichtendienst BIZEPS. „Nach über einem Jahr intensiver Verhandlungen stand alles bereit: Wien hätte der Bundesrichtlinie zur Harmonisierung der Persönlichen Assistenz beitreten und damit Menschen mit Behinderungen endlich mehr Selbstbestimmung ermöglichen können. Doch die Wiener Politik hat diese historische Chance ausgeschlagen – mit weitreichenden Folgen“, schreibt Martin Ladstätter in der Einleitung seines Kommentar zu der neuesten Entwicklung in Wien.
Berlin (kobinet) Sandra Fehlberg wird beim Sozialverband Deutschland (SoVD) die neue Vorständin an der Seite von Michaela Engelmeier. Damit kann der Verband auf eine starke weibliche Doppelspitze bauen. Der Verbandsrat des SoVD hat am 19. November 2024 Sandra Fehlberg einstimmig berufen. Offiziell übernimmt sie die Aufgabe für den SoVD mit seinen über 600.000 Mitgliedern am 1. Dezember 2024, heißt es in einer Presseinformation des SoVD. Der Vorsitzende des SoVD-Verbandsrates, Bernhard Sackarendt, sagte zur Wahl: „Im Namen des gesamten Verbandrates und des Ehrenamtes in unserem Verband gratuliere ich Sandra Fehlberg sehr herzlich zu ihrer Wahl und wünsche ihr viel Erfolg für diese verantwortungsvolle Aufgabe.“
BERLIN (kobinet) Nach 79 Jahre war es endlich soweit, dass nach Ende des Zweiten Weltkriegs die Opfer der NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation als Verfolgte des Nazi-Regimes anerkannt werden sollten. Aber dann zerbrach die Ampel-Koalition – und einen Tag später flog der betreffende Antrag von der Tagesordnung des Bundestages. „Wir sind zutiefst enttäuscht“, betont Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a.D. Sie fordert das Parlament eindringlich auf, den gemeinsamen Antrag von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP noch vor den Neuwahlen abschließend zu beraten und zu verabschieden. „Menschen mit Behinderung wollen nicht länger darauf warten. Das ist unser Land den Opfern und ihren Angehörigen schuldig.“
MÜNCHEN (kobinet) Der im November in Bangkok veröffentlichte Landminen-Monitor 2024 zeigt einen weiteren Anstieg der Zahlen der Opfer durch Landminen. Er berichtet von mindestens 5.757 Toten und Verletzten, was ein Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 mit damals 4.709 Opfern bedeutet. 84 Prozent der Opfer waren Zivilisten. Diese hohen Zahlen im neunten Jahr in Folge sind hauptsächlich auf die Zunahme bewaffneter Konflikte und den zunehmenden Einsatz selbstgebauter Minen zurückzuführen. Handicap International (HI), Co-Friedensnobelpreisträgerin, fordert unter dem Eindruck dieser Entwicklung mehr Einsatz für den Minenverbotsvertrag.
Kassel (kobinet) Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordert die Politische Interessenvertretung behinderter Frauen im Weibernetz den diskriminierungsfreien Gewaltschutz gegen patriarchale Gewalt bundespolitisch zu priorisieren. Am 19. November 2024 hat das Bundeskriminalamt das neue Lagebild von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen präsentiert. Die Gewaltzahlen steigen jährlich. „Es darf nicht sein, dass in Deutschland weiter wissentlich hingenommen wird, wie fast jeden Tag ein Femizid verübt wird, das heißt eine Frau von ihrem (Ex-)Partner ermordet wird, wie mehr als jede 2. Frau mit Beeinträchtigungen seit ihrer Kindheit Gewalt erlebt und aufgrund fehlender Barrierefreiheit bei Beratungsstellen und Frauenhäusern keine Hilfe bekommt. Das ist Diskriminierung im Gewaltschutz“, empört sich die langjährige Koordinatorin im Weibernetz, Martina Puschke.
Berlin (kobinet) „Barrierefreiheit betrifft weit mehr Menschen als auf den ersten Blick sichtbar: von Rollstuhlfahrenden über ältere Menschen bis hin zu Eltern mit Kinderwägen. Oft verschwindet das Thema leider aus dem Fokus, wenn man selbst nicht darauf angewiesen ist – dabei stellt es für Betroffene eine Grundvoraussetzung dar, um aktiv am gesellschaftlichen Alltag teilhaben zu können. Deutschland altert zunehmend, und der demographische Wandel macht barrierefreies Bauen unverzichtbar.“ So heißt es in einer Presseinformation, die anlässlich des Fachgesprächs „Barrierefreies Bauen“, zu dem die CDU/CSU-Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Wilfried Oellers Expertinnen und Experten eingeladen hatten, um Lösungsansätze und Handlungsbedarf zu diskutieren. „Als Obfrau des Bauausschusses und Teilhabebeauftragter der CDU/CSU-Fraktion setzen sich beide dafür ein, den Fokus auf dieses essenzielle Thema zu legen“, heißt es weiter in der Presseinformation der CDU/CSU Bundestagsfraktion.
Bad Segeberg / Frankfurt (kobinet) „Schauspielerei studieren trotz und mit Behinderung – die hfmdk in Frankfurt öffnet sich“, so lautet der Titel des Podcast Inklusion Ganz Einfach Leben (IGEL), der vor kurzem erschienen ist. Wie kann Inklusion in der darstellenden Kunst gelingen? Welche Hürden gibt es und wie können sie überwunden werden? Darüber spricht der Macher des IGEL-Podcast Sascha Lang u.a. mit seinem Gast Marc Prätsch, der als Regisseur, Schauspieler und Dozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt tätig ist.
Hildburghausen (kobinet) Im Zuge der Woche der seelischen Gesundheit im Landkreis Hildburghausen fand eine öffentliche Lesung mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Lebensqualität und seelische Gesundheit“ statt. Franz-Josef Wagner präsentierte dabei Auszüge aus seinem Buch „Hinfallen, Aufstehen, Weitergehen“. Die Veranstaltung wurde im Bürgerhaus in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek und dem Verein für systemische Sozialarbeit – Miteinander organisiert. So heißt es in der Ankündigung einer Lesung mit Franz Josef Wagner, deren Mitschnitt nun auf YouTube veröffentlicht wurde.
Nürnberg (kobinet) Vom 25. November bis 03. Dezember 2024 bietet die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen der digitalen Aktionswoche Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, Unternehmen und deren Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in einer offenen Sprechstunde kennenzulernen. Teilnehmende erhalten Informationen zu den Rahmenbedingungen der Ausbildung oder der Beschäftigung und erfahren etwas zu den Aufstiegsmöglichkeiten in den Unternehmen. Zudem berichten Personalverantwortliche über Unterstützungsmöglichkeiten. Auch besteht die Gelegenheit, zu einem offenen Austausch mit Unternehmen zu Tipps und Anregungen für Arbeitssuchende und Beschäftigte mit Behinderungen.
Staufen (kobinet) Mutig von Raul Krauthausen, Deutschlands bekanntestem Behindertenaktivisten, so offen von seiner Erschöpfung und deren persönlichen und gesellschaftlichen Ursachen zu sprechen. Sein Bekenntnis im Newsletter der Neuen Norm hat mich betroffen gemacht, traurig und ratlos. Ratlos, weil ich nicht mehr als meinen Wunsch zum Ausdruck bringen kann, er möge sich ausruhen und erholen und es möge ihm anschließend wieder besser gehen. – Gedanklich ist mir beim Lesen seiner Worte noch so einiges durch den Kopf gegangen, das mitzuteilen an dieser Stelle nicht der geeignete Ort ist. Daher hier in diesem Zusammenhang nur drei gedankliche Assoziationen.
PLAU am See (kobinet) Dass es bundesweit im Kita-Bereich nicht gut aussieht, hat sich herumgesprochen und Meldungen zu fehlenden Fachkräften, ausgebrannten Erzieher:innen oder fehlenden Kitaplätzen erreichen immer wieder auch überregionale Aufmerksamkeit. Keine Frage, dass die Situation in vielen Kitas prekär ist und dass wir hier ein gesamtgesellschaftliches Problem vor uns haben, das nicht ohne weiteres, von wem auch immer, zu lösen ist.
BERLIN (kobinet) Morgen ist Jubiläum – vor 35 Jahren wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet, ein Meilenstein für die Rechte von Kindern und Jugendlichen weltweit. Denn immerhin haben 196 Staaten das Abkommen ratifiziert. Somit hat sie weltweit die größte internationale Zustimmung von allen Menschenrechtsabkommen. Und doch leben Mädchen und Jungen, wie Beate Walter-Rosenheimer, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe erklärt, weltweit weiterhin in prekären Lebenssituationen. Hunger, Armut, Gewalt, fehlende Bildungsmöglichkeiten, das ist nur die Spitze des Eisbergs an eingeschränkten Lebenschancen und fehlenden Zukunftsperspektiven. Besonders besorgniserregend ist, so betont die Abgeordnete des Deutschen Bundestages und Mitglied der Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN, die Lage der Kinder, die in Kriegs- und Krisengebieten aufwachsen – Orte, an denen sie häufig die ersten Opfer von Gewalt, Angst und Unsicherheit sind.
HAMBURG (kobinet) Nach dem Bruch der Ampelkoalition steht die geplante Reform der Betreuervergütung auf der Kippe. Der Bundesverband der Berufsbetreuerinnen und Berufsbetreuer (BdB) wendet sich nun mit einem dringenden Appell an den neuen Bundesjustizminister Volker Wissing und an die Justizminister der Länder. Der BdB fordert als eine sofortige Zwischenlösung eine Erhöhung der Vergütung um 12,7 Prozent.
DÜSSELDORF (kobinet) Der Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen appelliert an die demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag zur Vernunft und fordert eine zügige Verabschiedung des Rentenpakets II – und das noch in dieser Legislaturperiode. Geschieht dies nicht, so dieser Sozialverband, droht für noch mehr Rentnerinnen und Rentner der Weg in die Altersarmut.
Berlin (kobinet) „Ulrich Scheibner und seine Mitstreiter*innen lassen nicht locker. Und das ist gut so. 2021 veröffentlichten insgesamt acht Autoren das Buch „Werkstätten für behinderte Menschen. Sonderwelt und Subkultur behindern Inklusion“, das ebenfalls bei Kohlhammer erschien. Jetzt legen vier der damaligen Autoren mit drei neuen Autor*innen (immerhin sind dieses Mal zwei Frauen dabei) nach und bekräftigen ihre Sicht von 2021.“ Dies schreibt Prof. Dr. Sigrid Arnade in ihrer Besprechung des Buches, das von Ulrich F. Scheibner und Wilfried Windmöller herausgegeben wurde und den Titel „Von Behinderung befreit. Inklusive Alternativen zur Sonderwelt bei Arbeit, Bildung und Wohnen“ trägt. Das Buch ist dieses Jahr im Verlag W. Kohlhammer erschienen.
Berlin (kobinet) In ihrem Pflegereport für das Jahr 2024 warnt die Barmer Krankenversicherung vor steigenden Kosten und einer finanziellen Schieflage des Pflegesystems. Dazu erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Die steigenden Kosten in der Pflege sind darauf zurückzuführen, dass der neue Begriff der Pflegebedürftigkeit zu einer steigenden Inanspruchnahme der Leistungen geführt hat. Es ist positiv, dass die Menschen früher und länger Leistungen in Anspruch nehmen können, denn das führt zu einer steigenden Lebensqualität und entspricht der Idee, die die Selbstständigkeit und die Fähigkeiten pflegebedürftiger Menschen in den Vordergrund stellt. Doch um so eine Pflege, die vom Pflegebedürftigen her gedacht ist, zu sichern und noch weiter auszubauen, braucht Deutschland ein stabiles Finanzierungssystem. Anstatt weiterer kurzfristiger Beitragserhöhungen aufgrund der drohenden Pleite der Pflegeversicherung, ist eine klare und umfassende Reform nötig. Sie muss das Ziel einer Pflegeversicherung für alle haben, in die alle Bürgerinnen und Bürger, also auch Beamtinnen und Beamte, Abgeordnete und Selbstständige einzahlen.“
Wiesbaden (kobinet) „Hessen. Da geht noch was.“ Dies ist der Titel der 2022 gestarteten und ständig aktualisierten Antidiskriminierungskampagne des Landes Hessen. „So verbreitet wie Diskriminierung in Hessen ist, so vielfältig sind die Orte, an denen Zusammenhalt und Respekt hochgehalten werden. Orte, an denen Menschen nach ihren Bedürfnissen leben und sich für eine gerechte Gesellschaft engagieren. Der breiten Öffentlichkeit sind diese Orte meistens unbekannt. Das wollen wir ändern“, heißt es auf der Kampagnenwebseite https://da-geht-noch-was.hessen.de/.
Stuttgart (kobinet) „Stille ist ein schönes Geräusch – Wie fühlt es sich an, taub zu sein?“ So lautet der Titel eines Dokumentarfilms auf den Ines Helke aus Hamburg die kobinet-nachrichten aufmerksam gemacht hat. „Tamia will Tänzerin werden. Ein unerfüllbarer Traum für das taube Mädchen? Kann ein Implantat helfen – ihr, und anderen? Hören ist ein Schlüssel zur Welt. Für die Teilhabe am Leben, den Kontakt mit der Umwelt. Die Diagnose ‚Taubheit‘ im Kindesalter ist für viele Eltern ein Schock. In manchen Fällen hilft die Medizin, eine Brücke zu bauen: Das Cochlea-Implantat (CI) ist eine Hörprothese, mit deren Hilfe taube Menschen wieder hören können. Besonders Kindern, die taub geboren wurden, kann es, frühzeitig implantiert, den Weg in die Lautsprache ermöglichen. Doch wie fühlt es sich an, wenn man nicht, oder nicht mehr hören kann? Wie gehen Betroffene damit um? Wie ihre Angehörigen, Familie und Freunde?“, heißt es u.a. in der Ankündigung des Dokumentarfilms, der am 14. November 2024 im SWR gesendet wurde und in die Mediathek der ARD eingestellt wurde.