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Verband warnt vor sozialem Kollaps

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Foto: VdK Nordrhein-Westfalen

DÜSSELDORF (kobinet) Knapp 49 Millionen Euro an Nachzahlungen hat der Sozialverband VdK in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr für seine Mitglieder erstritten. Eine stolze Zahl, aber sie belegt zugleich, dass immer mehr Menschen um ihr Recht kämpfen müssen. Das ist häufig ohne professionelle Hilfe kaum zu bewältige. Für viele wird der VdK deshalb zum Rettungsanker. Im abgelaufenen Geschäftsjahr führte der Verband 9.300 Klage- und 25.300 Widerspruchsverfahren – so viele wie nie zuvor.

Besonders auffällig ist der starke Anstieg im Bereich Pflege: Innerhalb von zwei Jahren wuchs die Zahl der Fälle um rund 30 Prozent. „Viele Ratsuchende stehen vor enormen Hürden – bei der Organisation, der Finanzierung oder der Einstufung durch den Medizinischen Dienst“ erklärt auch Horst Vöge, Präsident des VdK NRW. Der Verband fordert deshalb einen konsequenten Ausbau von Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflegeplätzen, Pflege-Wohngemeinschaften sowie wohnortnahe Beratungs- und Unterstützungsangebote für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Mit Blick auf die neue Kommission der Bundesregierung, die ab 7. Juli ihre Arbeit aufnimmt, erwartet der VdK rasche Maßnahmen – etwa ein Vorschaltgesetz zur sofortigen Entlastung und Steuerzuschüsse zur finanziellen Absicherung. Horst Vöge betont: „Löcher zu stopfen, reicht jedoch nicht aus, wir brauchen Vorschläge für eine langfristige Finanzierung der Pflege, insbesondere im Bereich der häuslichen Versorgung.“

Auch das Gesundheitssystem muss grundlegend neu geordnet werden. In NRW droht bis 2030 ein Drittel der Hausärzte wegzubrechen – mit dramatischen Folgen, vor allem im ländlichen Raum. Der VdK schlägt daher die Einrichtung gemeinnütziger oder kommunal geführter Medizinischer Versorgungszentren in strukturschwachen Regionen vor.

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