Berlin (kobinet)
Ab 1. Juli 2025 gibt es eine neue Regel für die Pflege.
Bis jetzt gab es 2 verschiedene Töpfe mit Geld:
- Geld für Verhinderungs-Pflege
- Geld für Kurz-Zeit-Pflege
Jetzt werden beide Töpfe zusammen-gefasst.
Das sind zusammen bis zu 3.539 Euro pro Jahr.
Sie können das Geld flexibel nutzen.
Sie können selbst entscheiden: Wofür brauchen Sie das Geld.
Verena Bentele ist die Chefin vom VdK.
Verena Bentele ist eine blinde Sportlerin aus Deutschland und hat viele Medaillen gewonnen.
Jetzt hilft sie Menschen mit Behinderung.
Sie sagt: Das ist eine gute Regel.
Aber das reicht nicht aus.
Sie sagt: Wir brauchen mehr Änderungen in der Pflege.
Besonders auf dem Land gibt es zu wenig Pflege-Angebote.
Wenn nur private Firmen die Pflege machen: Dann werden manche Menschen nicht mehr versorgt.
Verena Bentele fordert: Die Städte und Gemeinden müssen für die Pflege zuständig sein.
Bund und Länder müssen das Geld dafür geben.
Nur so können alle Menschen gut gepflegt werden.
Wenn sich nichts ändert: Dann müssen die Familien noch mehr selbst pflegen.
Viele Familien sind schon jetzt überlastet.
Menschen ohne Familie bleiben dann ohne Pflege.
Der VdK hat 2,3 Millionen Mitglieder.
Viele davon brauchen Pflege oder pflegen andere.
Verena Bentele sagt: Wir wollen bei der Pflege-Reform mit-machen.
Wir sprechen für die betroffenen Menschen.
Hinter-Grund:
In Deutschland gibt es eine große Krise bei der Pflege.
5,7 Millionen Menschen brauchen Pflege.
4,9 Millionen Menschen werden zu Hause gepflegt.
Meistens pflegen die Familien.
Es gibt zu wenig Pflege-Kräfte.
In 70 von 100 Land-Kreisen wird es bis 2045 noch weniger Pflege-Kräfte geben.
Dann müssen die Familien noch mehr selbst pflegen.
Schon heute haben 80 von 100 pflegenden Angehörigen Angst um ihre Gesundheit.
Eine pflegende Person arbeitet 49 Stunden pro Woche für die Pflege.

Foto: Susie Knoll
Berlin (kobinet) Ab heute, dem 1. Juli 2025, werden die bislang getrennten Budgets für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege in einem Gesamtbetrag von bis zu 3.539 Euro pro Kalenderjahr zusammengefasst. Dieser Betrag kann ganz nach individuellem Bedarf und flexibel für beide Leistungen genutzt werden. Eine gute Regelung, findet VdK-Präsidentin Verena Bentele und ergänzt, dass ohne eine grundlegende Strukturreform der Pflege das Budget jedoch ins Leere läuft: "Das flexible Abrufen von Geldern ist ein wichtiger Schritt. Das reicht aber nicht aus, wenn die Strukturen und Verantwortlichkeiten wie bisher bestehen bleiben. Die immer größeren Lücken in der Pflegeinfrastruktur gerade auf dem Land zeigen deutlich: Wer Pflege allein dem Markt überlässt, riskiert, dass niemand mehr versorgt wird", erklärte Verena Bentele.
Deshalb müsse die Pflege zur Pflichtaufgabe der Kommunen werden, und zwar ausfinanziert durch Bund und Länder. „Nur dann gewinnen die politischen Entscheidungsträger vor Ort die erforderliche Handlungsfreiheit für ein sinnvolles Ressourcenmanagement und können so eine verlässliche pflegerische Versorgung sicherstellen. Wenn Bund und Länder bei der kommenden Pflegereform nicht gemeinsam handeln, werden Menschen beim Thema Pflege allein gelassen. Konkret bedeutet das dann eine Mehrbelastung von Angehörigen, die jetzt schon am Limit sind. Und Pflegebedürftige ohne Angehörige und ohne Versorgungsangebote bleiben schlicht unversorgt. Mit rund 2,3 Millionen Mitgliedern vertritt der Sozialverband VdK Deutschland zentrale Gruppen der Pflege. Gerne bringen wir uns bei der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer umfassenden Pflegereform als Stimme der Betroffenen mit ein“, so Verena Bentele.
Hintergrund:
Deutschland steht vor einer tiefgreifenden Versorgungskrise im Bereich der Pflege. Derzeit sind rund 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig. Etwa 86 Prozent von ihnen, also 4,9 Millionen Menschen, werden zu Hause versorgt, überwiegend durch Angehörige. Diese Situation wird sich durch den dramatischen Fachkräftemangel noch verschärfen: In rund 70 Prozent der Landkreise wird bis 2045 ein Rückgang des Pflegepersonals prognostiziert, was zu deutlich höheren Belastungen der pflegenden Angehörigen führen wird. Bereits heute sorgen sich 80 Prozent um ihre eigene Gesundheit. Im Durchschnitt wenden pflegende Angehörige 49 Stunden pro Woche für die häusliche Pflege auf.

Foto: Susie Knoll
Berlin (kobinet) Ab heute, dem 1. Juli 2025, werden die bislang getrennten Budgets für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege in einem Gesamtbetrag von bis zu 3.539 Euro pro Kalenderjahr zusammengefasst. Dieser Betrag kann ganz nach individuellem Bedarf und flexibel für beide Leistungen genutzt werden. Eine gute Regelung, findet VdK-Präsidentin Verena Bentele und ergänzt, dass ohne eine grundlegende Strukturreform der Pflege das Budget jedoch ins Leere läuft: "Das flexible Abrufen von Geldern ist ein wichtiger Schritt. Das reicht aber nicht aus, wenn die Strukturen und Verantwortlichkeiten wie bisher bestehen bleiben. Die immer größeren Lücken in der Pflegeinfrastruktur gerade auf dem Land zeigen deutlich: Wer Pflege allein dem Markt überlässt, riskiert, dass niemand mehr versorgt wird", erklärte Verena Bentele.
Deshalb müsse die Pflege zur Pflichtaufgabe der Kommunen werden, und zwar ausfinanziert durch Bund und Länder. „Nur dann gewinnen die politischen Entscheidungsträger vor Ort die erforderliche Handlungsfreiheit für ein sinnvolles Ressourcenmanagement und können so eine verlässliche pflegerische Versorgung sicherstellen. Wenn Bund und Länder bei der kommenden Pflegereform nicht gemeinsam handeln, werden Menschen beim Thema Pflege allein gelassen. Konkret bedeutet das dann eine Mehrbelastung von Angehörigen, die jetzt schon am Limit sind. Und Pflegebedürftige ohne Angehörige und ohne Versorgungsangebote bleiben schlicht unversorgt. Mit rund 2,3 Millionen Mitgliedern vertritt der Sozialverband VdK Deutschland zentrale Gruppen der Pflege. Gerne bringen wir uns bei der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer umfassenden Pflegereform als Stimme der Betroffenen mit ein“, so Verena Bentele.
Hintergrund:
Deutschland steht vor einer tiefgreifenden Versorgungskrise im Bereich der Pflege. Derzeit sind rund 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig. Etwa 86 Prozent von ihnen, also 4,9 Millionen Menschen, werden zu Hause versorgt, überwiegend durch Angehörige. Diese Situation wird sich durch den dramatischen Fachkräftemangel noch verschärfen: In rund 70 Prozent der Landkreise wird bis 2045 ein Rückgang des Pflegepersonals prognostiziert, was zu deutlich höheren Belastungen der pflegenden Angehörigen führen wird. Bereits heute sorgen sich 80 Prozent um ihre eigene Gesundheit. Im Durchschnitt wenden pflegende Angehörige 49 Stunden pro Woche für die häusliche Pflege auf.
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