Berlin (kobinet)
Verena Bentele ist die Chefin vom VdK.
Sie ist eine blinde Sportlerin aus Deutschland und hat viele Medaillen gewonnen.
Jetzt hilft sie Menschen mit Behinderung.
Der VdK ist ein Verein.
Der Verein hilft Menschen mit Behinderungen.
Verena Bentele hat ihre Meinung zu einem wichtigen Thema gesagt.
Das Thema heißt: Primärarztsystem.
Was ist ein Primärarztsystem?
In einem Primärarztsystem gehen alle Menschen zuerst zu einem Hausarzt.
Der Hausarzt ist der erste Arzt.
Der Hausarzt entscheidet:
Muss der Patient zu einem anderen Arzt?
Andreas Gassen hat eine andere Meinung als Verena Bentele.
Andreas Gassen arbeitet für die Kassenärztliche Bundesvereinigung.
Das ist ein Verband von Ärzten.
Andreas Gassen denkt:
Patienten sollen einem bestimmten Hausarzt zugeteilt werden.
Das bedeutet:
Die Patienten können sich den Hausarzt nicht selbst aussuchen.
Verena Bentele ist gegen diese Idee.
Sie sagt:
Patienten müssen sich ihren Hausarzt selbst aussuchen können.
Der Hausarzt ist eine sehr wichtige Vertrauens-Person.
Zwischen Patient und Hausarzt muss Vertrauen da sein.
Wenn das Vertrauen nicht da ist:
Dann soll der Patient den Hausarzt wechseln können.
Verena Bentele erklärt:
Ein guter Hausarzt kennt seinen Patienten sehr gut.
Der Hausarzt weiß:
- Welche Krankheiten hatte der Patient früher?
- Welche Medikamente nimmt der Patient?
- Welche Behandlungen bekommt der Patient?
So kann das Primärarztsystem gut funktionieren.
Der VdK will eine patienten-zentrierte Primär-Versorgung.
Das bedeutet:
Die Patienten stehen im Mittelpunkt.
Verena Bentele sagt:
80 Prozent aller Behandlungen können Hausärzte machen.
Das sind 8 von 10 Behandlungen.
Damit das funktioniert:
- Die Hausarzt-Praxen brauchen gute Ausstattung.
- Es braucht einheitliche Qualitäts-Vorgaben.
- Es braucht klare Strukturen.
Ein gutes Primärarztsystem hat viele Vorteile:
- Die Menschen werden gesünder.
- Es kostet weniger Geld.
- Unnötige Behandlungen werden vermieden.
Heute ist es schwer einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen.
Ein Facharzt ist ein Arzt für bestimmte Krankheiten.
Zum Beispiel: Augenarzt oder Frauenarzt.
Verena Bentele hofft:
Mit einem Primärarztsystem bekommen Patienten schneller Termine bei Fachärzten.
Aber nur wenn der Hausarzt sagt:
Der Patient braucht einen Facharzt.
Patienten und Ärzte müssen zusammenarbeiten.
Sie müssen Termine gut planen.
Es gibt nicht unbegrenzt viele Termine.

Foto: Susie Knoll
Berlin (kobinet) VdK-Präsidentin Verena Bentele spricht sich bei der möglichen Einführung eines Primärarztsystems gegen eine eingeschränkte Hausarztwahl aus. Sie widerspricht damit Überlegungen von KBV-Vorstand Andreas Gassen in einem gemeinsamen Streitgespräch im Deutschlandfunk. Bentele erklärte: "Ich halte gar nichts davon, dass Patientinnen und Patienten einem Hausarzt oder einer Hausärztin zugeteilt werden könnten. In einem Primärarztsystem müssen sie die Wahlmöglichkeit für den passenden Hausarzt als ihre Hauptvertrauensperson behalten. Diese Person wird eine so fundamental wichtige Rolle im Primärarztsystem spielen, da sollte das Vertrauensverhältnis durch nichts belastet oder erzwungen werden. Wenn das Verhältnis belastet ist, sollten Patienten den Hausarzt selbstständig wechseln können. Mit einem idealerweise jahrelangem und vertrauensvollem Austausch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt, verbunden mit einer tiefen Kenntnis über Vorerkrankungen, Medikation und Therapien des Patienten, entfaltet sich die Stärke des Primärärztesystems."
Der VdK unterstütze hierbei eine patientenzentrierte Primärversorgung, in der die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt stehen. „Wir wissen schon heute, dass 80 Prozent der Behandlungen durch Hausärzte übernommen werden können. Dafür müssen die Hausarztpraxen gut ausgestattet sein, außerdem braucht es einheitliche Qualitätsvorhaben und klare Strukturen, um die Primärarztversorgung auf ein stabiles Fundament zu stellen. Dann können wir sicher sein, dass die patientenzentrierte Primärversorgung die Gesundheit der Bevölkerung verbessert, Kosten senkt und unnötige Behandlungen vermeidet. Damit die schwierige Terminsituation bei Fachärzten entspannt werden kann, müssen sowohl Patienten als auch Ärzte ihren Beitrag leisten und mit Blick auf begrenzte Ressourcen Termine planen. Ich verspreche mir von einem Primärarztsystem, dass die Patientinnen und Patienten schneller an Fachärztetermine kommen, sobald der Bedarf von einem Hausarzt festgestellt wurde.“

Foto: Susie Knoll
Berlin (kobinet) VdK-Präsidentin Verena Bentele spricht sich bei der möglichen Einführung eines Primärarztsystems gegen eine eingeschränkte Hausarztwahl aus. Sie widerspricht damit Überlegungen von KBV-Vorstand Andreas Gassen in einem gemeinsamen Streitgespräch im Deutschlandfunk. Bentele erklärte: "Ich halte gar nichts davon, dass Patientinnen und Patienten einem Hausarzt oder einer Hausärztin zugeteilt werden könnten. In einem Primärarztsystem müssen sie die Wahlmöglichkeit für den passenden Hausarzt als ihre Hauptvertrauensperson behalten. Diese Person wird eine so fundamental wichtige Rolle im Primärarztsystem spielen, da sollte das Vertrauensverhältnis durch nichts belastet oder erzwungen werden. Wenn das Verhältnis belastet ist, sollten Patienten den Hausarzt selbstständig wechseln können. Mit einem idealerweise jahrelangem und vertrauensvollem Austausch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt, verbunden mit einer tiefen Kenntnis über Vorerkrankungen, Medikation und Therapien des Patienten, entfaltet sich die Stärke des Primärärztesystems."
Der VdK unterstütze hierbei eine patientenzentrierte Primärversorgung, in der die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt stehen. „Wir wissen schon heute, dass 80 Prozent der Behandlungen durch Hausärzte übernommen werden können. Dafür müssen die Hausarztpraxen gut ausgestattet sein, außerdem braucht es einheitliche Qualitätsvorhaben und klare Strukturen, um die Primärarztversorgung auf ein stabiles Fundament zu stellen. Dann können wir sicher sein, dass die patientenzentrierte Primärversorgung die Gesundheit der Bevölkerung verbessert, Kosten senkt und unnötige Behandlungen vermeidet. Damit die schwierige Terminsituation bei Fachärzten entspannt werden kann, müssen sowohl Patienten als auch Ärzte ihren Beitrag leisten und mit Blick auf begrenzte Ressourcen Termine planen. Ich verspreche mir von einem Primärarztsystem, dass die Patientinnen und Patienten schneller an Fachärztetermine kommen, sobald der Bedarf von einem Hausarzt festgestellt wurde.“
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