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Hausarztwahl darf nicht eingeschränkt werden

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Susie Knoll

Berlin (kobinet) VdK-Präsidentin Verena Bentele spricht sich bei der möglichen Einführung eines Primärarztsystems gegen eine eingeschränkte Hausarztwahl aus. Sie widerspricht damit Überlegungen von KBV-Vorstand Andreas Gassen in einem gemeinsamen Streitgespräch im Deutschlandfunk. Bentele erklärte: "Ich halte gar nichts davon, dass Patientinnen und Patienten einem Hausarzt oder einer Hausärztin zugeteilt werden könnten. In einem Primärarztsystem müssen sie die Wahlmöglichkeit für den passenden Hausarzt als ihre Hauptvertrauensperson behalten. Diese Person wird eine so fundamental wichtige Rolle im Primärarztsystem spielen, da sollte das Vertrauensverhältnis durch nichts belastet oder erzwungen werden. Wenn das Verhältnis belastet ist, sollten Patienten den Hausarzt selbstständig wechseln können. Mit einem idealerweise jahrelangem und vertrauensvollem Austausch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt, verbunden mit einer tiefen Kenntnis über Vorerkrankungen, Medikation und Therapien des Patienten, entfaltet sich die Stärke des Primärärztesystems."

Der VdK unterstütze hierbei eine patientenzentrierte Primärversorgung, in der die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt stehen. „Wir wissen schon heute, dass 80 Prozent der Behandlungen durch Hausärzte übernommen werden können. Dafür müssen die Hausarztpraxen gut ausgestattet sein, außerdem braucht es einheitliche Qualitätsvorhaben und klare Strukturen, um die Primärarztversorgung auf ein stabiles Fundament zu stellen. Dann können wir sicher sein, dass die patientenzentrierte Primärversorgung die Gesundheit der Bevölkerung verbessert, Kosten senkt und unnötige Behandlungen vermeidet. Damit die schwierige Terminsituation bei Fachärzten entspannt werden kann, müssen sowohl Patienten als auch Ärzte ihren Beitrag leisten und mit Blick auf begrenzte Ressourcen Termine planen. Ich verspreche mir von einem Primärarztsystem, dass die Patientinnen und Patienten schneller an Fachärztetermine kommen, sobald der Bedarf von einem Hausarzt festgestellt wurde.“

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