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Webseiten und App von Aktion Mensch sind nicht barrierefrei

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Foto: Aktion Mensch

Berlin (kobinet) Zahlreiche Hinweise und Beschwerden sammeln sich in unserer Redaktion über Mängel und Schwierigkeiten bei der Nutzung der Webseiten von Aktion Mensch. Wir haben einmal einiges zusammen gestellt.

Ein Leser der kobinet-nachichten.org wies mich kürzlich darauf hin, wir sollten Aktion Mensch auch einmal darauf hinweisen, dass sie Hilfe für die Barrierefreiheit ihrer Seiten und der App sich nehmen sollten. Ja, das ist richtig. Bisherige Versuche, Mängel und Schwächen anzuzeigen, schlugen fehl, mit der Begründung „Das wird schon. … Wir sind dran …“. Dabei hat Aktion Mensch sogar eine Webseite zur Barrierefreiheit https://www.aktion-mensch.de/inklusion/barrierefreiheit/barrierefreie-website , aber realisieren „für alle Menschen zugänglich“ nicht. Was ich auch vermisse: die Webseite, auf der man Barrieren bei Aktion Mensch melden kann. Solch eine Seite ist bei Behörden und öffentlichen Einrichtungen gesetzliche Pflicht. Aktion Mensch stände das aber auch gut zu Gesicht. Das ist doch alles ziemlich widersprüchlich.

Seid heute gibt es ein Gewinnspiel Korbleger (über den Aktion-Mensch Newsletter verbreitet). Unterhalb der „Los geht’s!“-Taste steht dieser Hinweis: „Dieses Spiel ist aus technischen Gründen nicht barrierefrei. Falls du nicht mitspielen kannst, melde dich gern bei unserem Kundenservice unter der Telefonnummer 0228 2092-300. Unser Service-Team ist montags bis freitags von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr für dich da.“ Da frage ich mich, warum machen die das? Kein Mensch mit motorischen Einschränkungen, Seheinschränkungen oder Blindheit kann das Spiel benutzen. Es werden Menschen ausgeschlossen, auch etwas zu gewinnen. Aktion Mensch diskriminiert bewusst. Oder etwa nicht. Für mich ist das Diskriminierung. Warum nicht einmal die Antidiskriminierungsstelle informieren?

Ein Loskauf für Menschen mit Seheinschränkungen und Blindheit ist nicht möglich. Man kann die verschiedenen Lostypen und deren Eigenschaften zwar lesen, aber Blinde erkennen nicht, dass es anklickbare Elemente sind. Und wenn man wild darauf klickt, wird zwar etwas aktiviert, aber was genau, ist nicht erkenntlich. Nur der Endpreis verändert sich. Den Endpreis kann man aber erst erfahren, wenn man alles, was sonst noch dazu erläutert wird, durchliest. Für einen blinden Menschen ist nicht erkennbar, welche Lostypen genau durch das wilde herumklicken aktiviert wurden.

Auch die Aktion-Mensch App ist für Blinde eine Katastrophe. Viele Schalter und Bilder sind nicht mit einem Alternativtext für Blinde versehen. Englische Begriffe und Abkürzungen erschweren die Verständlichkeit. Und alle paar Wochen kommen wieder Einblendungen, die ein blinder Mensch entweder nicht lesen, nicht bedienen oder nicht schließen kann.

Das sind drei Beispiele zur digitalen Barrierefreiheit bei Aktion Mensch.
Möge sich jeder selbst überzeugen: https://www.aktion-mensch.de/

Lesermeinungen

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Johanne van der med
10.06.2025 15:03

Immerhin setzen sie ein Overlay auf der Kontaktseite ein, zumindest das letzte Mal, als ich drauf war. Das löst doch alle Probleme. Und sie fördern auch dessen Einsatz auf anderen Websites, angeblich als Übergangslösung.
Auch lustig: Die Cookie-Message ist seit Jahren nicht barrierefrei. Ich selbst habe mehrfach auch intern darauf hingewiesen, gelöst worden ist das nie. Es ist gut, dass die Öffentlichkeit nicht weiß, wie viel Geld da für das Corporate Design, die diversen wWehcsel der Redaktionssysteme und anderen Quatsch verschwendet wurde und vermutlich noch wird. Da blieb vermutlich kein Geld für Barrierefreiheit übrig.

Sabrina Mevis
Antwort auf  Johanne van der med
10.06.2025 18:37

Die Aktion Mensch war immer besser darin, anderen zu sagen, was sie tun sollten statt es selber umzusetzen. Andere sollen Inklusion machen, während sie slebst daran scheitert, Mitarbeitende mit Behinderung einzustellen und zu halten. Sachen zur digitalen Barrierefreiheit wie Einfach für alle und Biene wurden gestrichen, dafür gibt es Mikroförderung für Overlays. Alle paar Jahre eine Studie zur Barrierefeiheit von Onlineshops, der eigene wird ausgenommen und man macht es eh nur für den eigenen Ruhm. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wann ich das letzte mal was von der Aktion Mensch gehört häte, das es wert gewesen wäre, sich damit zu beschäftigen.

Johanne van der med
Antwort auf  Sabrina Mevis
11.06.2025 10:28

Nach meiner Erfahrung scheitert es vor allem an der Marketing-Abteilung, schwachen Dienstleistern und einer desinteerssierten Geschäftsführung. Wenn da jemand DBF zur Chefsache machen würde, wäre das ruck zuck erledigt. Es gibt ja immer noch Leute wie Cornelssen, die sich da gut auskennen, die aber ausgebremst werden. Man erkennt das auch an der Art, wie einfach für alle von einem Tag auf den anderen ersatzlos abgeschaltet wurde.

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