Stuttgart (kobinet)
Ottmar Miles-Paul ist ein Behindertenrechtler.
Er hat einen Roman geschrieben.
Der Roman heißt: Zündeln an den Strukturen.
In dem Roman geht es um Werkstätten für behinderte Menschen.
Ottmar Miles-Paul findet: Es sollte Alternativen zu den Werkstätten geben.
Alternativen bedeutet: Man kann wählen, was man machen will.
Man hat mehrere Möglichkeiten.
Das bedeutet: Behinderte Menschen sollen auch andere Arbeits-Plätze haben können.
In Baden-Württemberg arbeiten weniger behinderte Menschen in Werkstätten als früher.
Baden-Württemberg ist ein Teil von Deutschland im Süden.
Hier gibt es viele Berge, Städte wie Stuttgart und den Bodensee.
Das zeigen neue Zahlen.
Ende 2023 arbeiteten 26.956 behinderte Menschen in Werkstätten in Baden-Württemberg.
Im Jahr 2019 waren es noch 28.117 Menschen.
Das sind 1.161 Menschen weniger.
Die behinderten Menschen in den Werkstätten bekommen Geld für ihre Arbeit.
Im Jahr 2023 bekamen sie durchschnittlich 240 Euro im Monat.
Das Geld besteht aus 2 Teilen:
- Arbeits-Entgelt
- Arbeitsförderungs-Geld
In ganz Deutschland bekommen behinderte Menschen in Werkstätten durchschnittlich 232 Euro im Monat.
In Baden-Württemberg bekommen sie also 8 Euro mehr.
Diese Informationen stehen in einem Artikel der Evangelische Zeitung.
Der Artikel ist vom 4. Juni 2025.

Foto: Kooperation Behinderter im Internet e.V./Tom Kallmeyer (Creative Commons BY-SA 4.0)
Stuttgart (kobinet) Mit seinem Roman "Zündeln an den Strukturen" plädiert der Behindertenrechtler Ottmar Miles-Paul für Alternativen zur Werkstatt für behinderte Menschen. Auch wenn dies im Sinne des Autors noch kein großer Wurf ist, ist die Beschäftigung behinderter Menschen in baden-württembergischen Werkstätten für behinderte Menschen leicht zurückgegangen. Dies und eine Reihe weiterer interessanter Zahlen zur Beschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit behinderter Menschen in Baden-Württemberg geht aus einem Artikel der Evangelische Zeitung hervor. Demnach arbeiteten Ende 2023 in Baden-Württemberg 26.956 Betroffene in Werkstätten für behinderte Menschen. 2019 waren es noch 28.117. "Das durchschnittliche Monatsentgelt in den Einrichtungen lag 2023 bei 240 Euro, inklusive des Arbeitsförderungsgeldes. Das waren 8 Euro mehr als der bundesweite Mittelwert von 232 Euro", heißt es weiter im Bericht der Evangelische Zeitung.
Link zum Bericht mit weiteren interessanten Zahlen der Evangelische Zeitung vom 4. Juni 2025

Foto: Kooperation Behinderter im Internet e.V./Tom Kallmeyer (Creative Commons BY-SA 4.0)
Stuttgart (kobinet) Mit seinem Roman "Zündeln an den Strukturen" plädiert der Behindertenrechtler Ottmar Miles-Paul für Alternativen zur Werkstatt für behinderte Menschen. Auch wenn dies im Sinne des Autors noch kein großer Wurf ist, ist die Beschäftigung behinderter Menschen in baden-württembergischen Werkstätten für behinderte Menschen leicht zurückgegangen. Dies und eine Reihe weiterer interessanter Zahlen zur Beschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit behinderter Menschen in Baden-Württemberg geht aus einem Artikel der Evangelische Zeitung hervor. Demnach arbeiteten Ende 2023 in Baden-Württemberg 26.956 Betroffene in Werkstätten für behinderte Menschen. 2019 waren es noch 28.117. "Das durchschnittliche Monatsentgelt in den Einrichtungen lag 2023 bei 240 Euro, inklusive des Arbeitsförderungsgeldes. Das waren 8 Euro mehr als der bundesweite Mittelwert von 232 Euro", heißt es weiter im Bericht der Evangelische Zeitung.
Link zum Bericht mit weiteren interessanten Zahlen der Evangelische Zeitung vom 4. Juni 2025
Ein Rückgang der Beschäftigtenzahlen in Werkstätten für behinderte Menschen um rund vier Prozent in vier Jahren – das klingt zunächst nach einer Bewegung im System. Doch wer diese Zahl ohne Analyse kommuniziert, betreibt bestenfalls Statistikverwaltung, schlimmstenfalls Irreführung. Denn was fehlt, ist das Entscheidende: Was passiert mit den Menschen, die nicht mehr in der Werkstatt sind?
Ohne Nachweis, dass sie in reguläre, sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse übergegangen sind, bleibt dieser Rückgang bedeutungslos – oder schlimmer: ein Ausdruck neuer Formen der Verdrängung. Immer häufiger werden Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf als „nicht mehr werkstattfähig“ eingestuft und in noch teilhabefernere Strukturen abgeschoben. Das spart Geld, entlastet das System – und wird dann als Erfolg verkauft.
Eine Statistik, die nicht unterscheidet zwischen gelungener Integration und systematischer Aussteuerung, sagt nichts über Inklusion aus. Wer sie trotzdem ohne Kontext präsentiert, verwaltet keine Teilhabe, sondern beschönigt ihre Abwesenheit.
Hinzu kommt: Ein Teil des Rückgangs ist schlicht demografisch bedingt. Ohne Migration hätte Deutschland zwischen 2019 und 2023 jährlich etwa 0,3 % seiner Bevölkerung verloren. Und genau hier liegt der blinde Fleck: Menschen mit Behinderung sind in der Zuwanderung massiv unterrepräsentiert. Während die Gesamtbevölkerung durch Migration wächst, wächst diese Gruppe nicht mit. Ihr Anteil schrumpft – nicht wegen Fortschritt, sondern weil sie vom demografischen Wandel ausgeschlossen bleibt.
Ein Rückgang der Werkstattzahlen ist nur dann relevant, wenn er mit einem nachweisbaren Anstieg echter Teilhabe einhergeht. Alles andere ist Kosmetik – auf dem Rücken derer, die ohnehin kaum sichtbar sind.