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Eingliederungshilfereform war Thema in Fragestunde im Bundestag

Kerstin Griese
Kerstin Griese
Foto: omp

Berlin (kobinet) Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit seinen Äußerungen zu den Ausgaben der Eingliederungshilfen für behinderte Menschen für Kritik gesorgt. Dass das Thema auch beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf der Tagesordnung steht, das wurde bei der Befragung der Bundesregierung am 4. Juni 2025 im Deutschen Bundestag deutlich. Die Grünen-Abgeordnete Corinna Rüffer, die vor kurzem auf ein Positionspapier der Grünen zu den Forderungen der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe und Eingliederungshilfe (BAGüS) veröffentlicht hat, hatte eine entsprechende Frage eingebracht, die von der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales Kerstin Griese beantwortet wurde. Die kobinet-nachrichten dokumentieren die protokollarische Aufzeichnung des Dialogs zur Eingliederungshilfereform vom 4. Juni 2025 im Bundestag:

Im Protokoll der Plenarsitzung des Deutschen Bundestags vom 4. Juni 2025 heißt es auf Seite 735 zur Frage 42:

„Frage der Abgeordneten Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Inwieweit erachtet die Bundesregierung die Forderung der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe und der Eingliederungshilfe (BAGüS), dass zur Stärkung der Steuerungsmöglichkeiten und des Sicherstellungsauftrages eine verbindliche Sozial- und Bedarfsplanung in der Eingliederungshilfe nach dem Neunten Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX) erforderlich sei, und die Ablösung des Vereinbarungsprinzips (Kontrahierungszwang nach den §§ 123 ff.
SGB IX; siehe: www.bagues.de/media/filer_public/f4/34/f43424e0-befc-491b-a8c0-bf3d78ff6e79/bagus_positionspapier_zur_bundestagswahl_bf.pdf, Seite 2) als übereinstimmend mit den erklärten Zielen des Bundesteilhabegesetzes im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, jedem behinderten Menschen die am persönlichen Bedarf ausgerichtete individuelle Unterstützung zu geben, die für sein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten nötig ist?

Antwort der Parl. Staatssekretärin Kerstin Griese: Der Bundesregierung ist das ‚Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 für die 21. Legislaturperiode‘ der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe und der Eingliederungshilfe aus Februar 2025 bekannt. Das Positionspapier enthält eine Vielzahl von Vorschlägen, die im Bundesministerium für Arbeit und Soziales ausgewertet werden. Nach dem Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD für die 21. Legislaturperiode wird der Bund gemeinsam mit Ländern und Kommunen über die Ausgestaltung der Eingliederungshilfe beraten. In diesem Zusammenhang wird, neben Möglichkeiten zur Reduzierung von Verwaltungsaufwand und Vereinfachungen von Verfahren, auch über Steuerungsmöglichkeiten und die Sicherstellung von Angeboten gesprochen werden. Selbstverständlich sind die Regelungen der UN-Behindertenrechtskonvention und der Grundsatz des Neunten Buches Sozialgesetzbuch, dass Eingliederungshilfeleistungen sich nach dem individuellen Bedarf der Leistungsberechtigten richten, bei allen Diskussionen über Weiterentwicklungen zu beachten.“

Link zum Protokoll des Deutschen Bundestages zur Sitzung am 4. Juni 2025

Link zum Bericht der kobinet-nachrichten vom 4. Juni 2025 zur Kritik an den Äusserungen von Friedrich Merz zur Eingliederungshilfe

Lesermeinungen

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Klaus K
06.06.2025 08:48

Okay, das deckt sich mit den Aussagen der Gegendarstellung der Union zu den Vorwürfen hinsichtlich der Merz Aussage. Sollte man das Thema aber mit der Gegendarstellung der Union nicht erst einmal beruhen lassen, bis tatsächlich die ersten Vorschläge aus den zugehörigen Ministerium kommen? Oder sollte das Thema so breit geredet werden, dass am Ende die Tore in andere Richtung geöffnet werden?

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