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Mainzer Projekt zur Selbststärkung junger Menschen mit Behinderungen wird gefördert

Katharina Binz
Katharina Binz
Foto: MFFKI Rheinland-Pfalz

Mainz (kobinet) Junge Menschen mit Behinderungen kommen in der Behindertenpolitik und Gesellschaft kaum zu Wort. Daher ist die folgende Nachricht aus Rheinland-Pfalz ein Hoffnungsschimmer, dass die Selbstvertretung dieser Gruppe verstärkt gefördert wird. Die rheinland-pfälzische Jugendministerin Katharina Binz hat am 29. April 2025 in Mainz dem Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen (ZsL Mainz) einen Förderbescheid in Höhe von rund 80.000 Euro überreicht. Mit der finanziellen Unterstützung wird das Fortsetzungsprojekt "Vernetzung und Selbststärkung junger Menschen mit Behinderungen" für die Jahre 2025 und 2026 ermöglicht. Ziel des Projekts ist es, jungen Menschen mit Behinderungen eine Plattform zu bieten, auf der sie sich vernetzen, ihre Erfahrungen teilen und ihre gesellschaftlichen Anliegen artikulieren können. Dies teilte das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration mit.

Jugendministerin Katharina Binz betonte: „Junge Menschen möchten sich in ihrer eigenen Peer-Group als selbstwirksam erleben – das gilt insbesondere für junge Menschen mit Behinderungen. Gleichberechtigung, Chancengleichheit und selbstbestimmte Teilhabe in allen Lebensbereichen sind zentrale Eckpfeiler einer funktionierenden Demokratie. Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin.“ Das vom Land geförderte Projekt setzt genau dort an, wo junge Menschen mit Behinderungen in ihrer persönlichen Entwicklung gestärkt und in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe unterstützt werden können. Es soll herausgearbeitet werden, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um gleichberechtigte Teilhabe und politische Partizipation junger Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. In regelmäßig stattfindenden, moderierten Treffen können sie sich kennenlernen, ihre Anliegen artikulieren und ihre gesellschaftspolitischen Ziele entwickeln.

„Es begeistert mich zu sehen, wie viele junge Menschen mit ganz unterschiedlichen Beeinträchtigungen dank der vom ZsL Mainz geschaffenen Möglichkeiten zusammenkommen, sich vernetzen und gegenseitig empowern wollen. Mit der Förderung dieses Projekts wollen wir die jungen Menschen selbst besser hör- und sichtbar machen. Sie sollen die Chance bekommen, ihre eigenen Erfahrungen in politische Kontexte einzubringen und Teil einer aktiven, vielfältigen Zivilgesellschaft zu sein“, erklärte Ministerin Binz bei der Übergabe des Förderbescheids.

„Ich finde dieses Projekt sehr wertvoll, da es in seiner Art einzigartig ist und junge Menschen mit Behinderungen einfach viel zu oft hinten runterfallen. Ich selbst hätte mir auch schon früher ein solches Projekt gewünscht. Es ist so schön zu sehen, wie die Gruppe immer mehr zusammenwächst, sich alle gegenseitig unterstützen und über sich hinauswachsen. Die Treffen machen einfach sehr viel mit den jungen Menschen und für viele ist es zum ersten Mal in ihrem Leben ein geschützter Raum, in dem sie sich selbstbestimmt und vor allem ohne ihre Eltern unter Gleichgesinnten bewegen können und gehört und ernst genommen werden.“ Dies teilte Nina Becker als Mitarbeiterin der Koordinations- und Beratungsstelle Frauen und Mädchen mit Behinderungen des ZsL Mainz zur Einschätzung des geförderten Projektes mit.