BERLIN (kobinet)
Mehrere wichtige Verbände haben zum neuen Koalitions-vertrag ihre Meinung gesagt.
Ein Koalitions-vertrag ist eine Vereinbarung zwischen Parteien.
In dem Vertrag steht, was die neue Regierung machen will.
Die Verbände loben einige Pläne und kritisieren andere Pläne.
Die Verbände finden diese Pläne gut:
- Die Einwanderung von Fach-kräften soll leichter werden.
- Es soll weniger Büro-kratie geben.
Die Verbände finden aber auch:
Der Vertrag hat zu wenig Ideen für die Pflege.
Das kritisieren diese Verbände:
- Der Deutsche Evangelische Verband für Alten-arbeit und Pflege
- Der Evangelische Bundes-fach-verband für Teilhabe
- Der Verband diakonischer Dienst-geber in Deutschland
Wilfried Wesemann ist der Vorsitzende vom Deutschen Evangelischen Verband für Alten-arbeit und Pflege.
Er sagt:
Der Koalitions-vertrag hat zu wenig für die professionelle Langzeit-pflege.
Die Branche hoffte auf mehr Hilfe.
Es gibt nämlich schon viele Vorschläge für die Verbesserung der Pflege.
Die Verbesserungen sind dringend nötig.
Ohne schnelle Hilfe und eine Reform ist die Versorgung in der Langzeit-pflege gefährdet.
Christian Geyer ist ein Vorsitzender vom Evangelischen Bundes-fach-verband für Teilhabe.
Er sagt:
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung steht gut im Koalitions-vertrag.
Der Verband begrüßt verschiedene Pläne.
Ein guter Plan ist zum Beispiel:
Das Budget für Arbeit soll verbessert werden.
Damit sollen mehr Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeits-markt arbeiten können.
Ein inklusiver Arbeits-markt geht nur mit den Arbeit-gebern zusammen.
Außerdem muss der Büro-kratie-abbau in der Eingliederungs-hilfe schnell kommen.
Die tägliche Dokumentation ist zu kompliziert.
Die Fach-kräfte haben zu viel Papier-kram.
Darum haben sie weniger Zeit für die Assistenz von Menschen mit Behinderung.
Ingo Habenicht ist der Vorsitzende vom Verband diakonischer Dienst-geber in Deutschland.
Er sagt:
Die geplante digitale Plattform ist gut.
Die Plattform soll die Einwanderung von ausländischen Arbeits-kräften erleichtern.
Aber Herr Habenicht sagt auch:
Man muss abwarten, wie schnell diese Pläne umgesetzt werden.
Die Regierung will auch die wöchentliche Höchst-arbeits-zeit ändern.
Bisher gilt eine tägliche Höchst-arbeits-zeit.
Der Abbau von Büro-kratie macht Hoffnung.
Zum Beispiel soll das nationale Liefer-ketten-gesetz abgeschafft werden.
Und es soll weniger Dokumentations-pflichten geben.
Aber bei wichtigen Themen wie Rente und Pflege vertagt die Koalition die Lösungen auf Kommissionen.

Foto: Bundesverband evangelische Behindertenhilfe
BERLIN (kobinet) Mehrere führende diakonische und bundesweit tätige Verbände begrüßen mit dem Blick auf den Entwurf des Koalitionsvertrages der zukünftigen Bundesregierung die angestrebten Vereinfachungen bei der Fachkräfteeinwanderung und den angestrebten Bürokratieabbau, beklagen aber einen mangelnden Reformeifer bei der Pflege. Der Koalitionsvertrag enthalte Licht und Schatten, so der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP), der Evangelische Bundesfachverband für Teilhabe (BeB) sowie der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD).
„Der Koalitionsvertrag bleibt für die professionelle Langzeitpflege weit hinter den Erwartungen und auch Ergebnissen der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege (AG 6) zurück“, stellt der Vorsitzende des DEVAP, Wilfried Wesemann, fest und erklärt dazu: „Hier hatte die Branche noch den Eindruck, dass die seit vielen Jahren vorliegenden Positionspapiere und Gutachten, wie zuletzt das DEVAP Strategiepapier „Trotzdem Pflege: Für jeden, zu jeder Zeit“ und das 3. Gutachten der Initiative Pro Pflegereform, Eingang in die Überlegungen gefunden haben. Die Inhalte und Zeitschienen ließen hoffen und zeigten, dass erkannt wurde, dass die Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege ohne Sofortmaßnahmen und eine grundständige Finanz- und Strukturreform nicht mehr sichergestellt ist.
Christian Geyer, der stellvertretende BeB-Vorstandsvorsitzende meint dazu: „Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung hat maßgeblich Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden. Der BeB begrüßt verschiedene Pläne, wie die Verbesserung des Budgets für Arbeit, damit Arbeitgeber mehr Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt einstellen. Ein inklusiver Arbeitsmarkt funktioniert nur mit den Arbeitgebern. Hier müssen nun schnell Umsetzungsschritte gegangen werden. Dies gilt ebenso für den dringend notwendigen Bürokratieabbau in der Eingliederungshilfe. Tägliche, analoge und kleinteilige Dokumentation sowie die fehlende Möglichkeit in Textform Vereinbarungen abzuschließen und Kostenzusagen zu geben, erschweren die Arbeit der Fachkräfte und verringern die Zeit, den Menschen zu assistieren.
Und von Ingo Habenicht, dem VdDD-Vorstandsvorsitzenden ist zu erfahren, dass aus seiner Sicht die geplante digitale Plattform, in der die Vorgänge für die Erwerbsmigration gebündelt und beschleunigt werden sollen, vielversprechend klingt. Einheitliche Verfahren innerhalb einer Frist von acht Wochen wären für unsere Branche ein wirksamer Beitrag, um die dringend benötigten Arbeitskräfte im Ausland zu gewinnen. „Allerdings bleibt abzuwarten“, so Ingo Habenicht, „inwiefern diese Vorhaben tatsächlich zeitnah mit den Ländern umsetzbar sind. Auch die vorgeschlagene wöchentliche anstelle der täglichen Höchstarbeitszeit entspricht den Forderungen in unserem Positionspapier. Ebenso machen die Ankündigungen zum Bürokratieabbau Hoffnung, etwa durch die Abschaffung des nationalen Lieferkettengesetzes und der Reduzierung von Dokumentationspflichten. Bei zentralen Baustellen wie Rente und Pflege vertagt die künftige Koalition die Lösungsfindung jedoch auf Kommissionen.“

Foto: Bundesverband evangelische Behindertenhilfe
BERLIN (kobinet) Mehrere führende diakonische und bundesweit tätige Verbände begrüßen mit dem Blick auf den Entwurf des Koalitionsvertrages der zukünftigen Bundesregierung die angestrebten Vereinfachungen bei der Fachkräfteeinwanderung und den angestrebten Bürokratieabbau, beklagen aber einen mangelnden Reformeifer bei der Pflege. Der Koalitionsvertrag enthalte Licht und Schatten, so der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP), der Evangelische Bundesfachverband für Teilhabe (BeB) sowie der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD).
„Der Koalitionsvertrag bleibt für die professionelle Langzeitpflege weit hinter den Erwartungen und auch Ergebnissen der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege (AG 6) zurück“, stellt der Vorsitzende des DEVAP, Wilfried Wesemann, fest und erklärt dazu: „Hier hatte die Branche noch den Eindruck, dass die seit vielen Jahren vorliegenden Positionspapiere und Gutachten, wie zuletzt das DEVAP Strategiepapier „Trotzdem Pflege: Für jeden, zu jeder Zeit“ und das 3. Gutachten der Initiative Pro Pflegereform, Eingang in die Überlegungen gefunden haben. Die Inhalte und Zeitschienen ließen hoffen und zeigten, dass erkannt wurde, dass die Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege ohne Sofortmaßnahmen und eine grundständige Finanz- und Strukturreform nicht mehr sichergestellt ist.
Christian Geyer, der stellvertretende BeB-Vorstandsvorsitzende meint dazu: „Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung hat maßgeblich Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden. Der BeB begrüßt verschiedene Pläne, wie die Verbesserung des Budgets für Arbeit, damit Arbeitgeber mehr Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt einstellen. Ein inklusiver Arbeitsmarkt funktioniert nur mit den Arbeitgebern. Hier müssen nun schnell Umsetzungsschritte gegangen werden. Dies gilt ebenso für den dringend notwendigen Bürokratieabbau in der Eingliederungshilfe. Tägliche, analoge und kleinteilige Dokumentation sowie die fehlende Möglichkeit in Textform Vereinbarungen abzuschließen und Kostenzusagen zu geben, erschweren die Arbeit der Fachkräfte und verringern die Zeit, den Menschen zu assistieren.
Und von Ingo Habenicht, dem VdDD-Vorstandsvorsitzenden ist zu erfahren, dass aus seiner Sicht die geplante digitale Plattform, in der die Vorgänge für die Erwerbsmigration gebündelt und beschleunigt werden sollen, vielversprechend klingt. Einheitliche Verfahren innerhalb einer Frist von acht Wochen wären für unsere Branche ein wirksamer Beitrag, um die dringend benötigten Arbeitskräfte im Ausland zu gewinnen. „Allerdings bleibt abzuwarten“, so Ingo Habenicht, „inwiefern diese Vorhaben tatsächlich zeitnah mit den Ländern umsetzbar sind. Auch die vorgeschlagene wöchentliche anstelle der täglichen Höchstarbeitszeit entspricht den Forderungen in unserem Positionspapier. Ebenso machen die Ankündigungen zum Bürokratieabbau Hoffnung, etwa durch die Abschaffung des nationalen Lieferkettengesetzes und der Reduzierung von Dokumentationspflichten. Bei zentralen Baustellen wie Rente und Pflege vertagt die künftige Koalition die Lösungsfindung jedoch auf Kommissionen.“
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