Berlin (kobinet)
Stefan Unterstraßer hat einen Text geschrieben.
Der Text heißt: Werden Blinden-Ampeln in den Nacht-Stunden abgeschaltet?
Oder: Wie wirkt sich Energie-Sparen auf unsere Mobilität aus?
Stefan erlebt oft: Blinden-Ampeln funktionieren nachts nicht mehr.
Blinden-Ampeln sind spezielle Ampeln für blinde Menschen.
Diese Ampeln machen Geräusche.
So wissen blinde Menschen: Jetzt ist die Ampel grün.
Jetzt kann ich über die Straße gehen.
Stefan Unterstraßer hat einen Kommentar geschrieben.
Er erlebt immer wieder: Blinden-Ampeln funktionieren nachts nicht mehr.
Zuerst dachte er: Das ist eine Ausnahme.
Dann haben Menschen aus anderen Städten ihm das Gleiche erzählt.
Wenn man bei der Stadt nachfragt, bekommt man diese Antworten:
- Die Anwohner werden von den Ampel-Geräuschen beim Schlafen gestört.
- Nachts sind sowieso weniger Menschen unterwegs.
- Durch das Abschalten spart man Energie.
Stefan findet diese Antworten nicht gut.
Er hat viele Fragen dazu.
Viele Blinden-Ampeln haben Sensoren.
Sensoren sind Geräte, die etwas messen können.
Die Sensoren messen die Umgebungs-Geräusche.
Die Ampeln passen die Laut-Stärke an.
Wenn es leise ist, sind auch die Ampeln leise.
Blinde Menschen können die Ampeln trotzdem hören.
Wenn es lauter wird, werden auch die Ampeln lauter.
Dann können blinde Menschen die Straße sicher überqueren.
Stefan versteht nicht, warum die Ampel-Geräusche die Nacht-Ruhe stören sollen.
Es gibt nachts auch viele andere Geräusche.
Die Stadt sagt: Nachts sind weniger Menschen unterwegs.
Gerade deshalb sollten die Ampeln funktionieren.
Die Unfall-Gefahr ist größer, wenn weniger Menschen unterwegs sind.
Es ist auch schwerer, Hilfe zu bekommen.
Stefan findet es nicht gut, wenn man sagt: Wir sparen Energie.
Viele Sehens-Würdigkeiten werden die ganze Nacht beleuchtet.
Das verbraucht viel mehr Energie.
Bei U-Bahnen gibt es ein ähnliches Problem.
In der Corona-Zeit gingen die Türen automatisch auf.
Das hat blinden Menschen geholfen, die Türen zu finden.
Jetzt sagt man: Das verbraucht zu viel Energie.
Stefan sagt dazu:
Wenn Politiker über Inklusion reden, kommen sie gerne auf uns zu.
Inklusion bedeutet: Alle Menschen können überall mitmachen.
Wenn wir Probleme haben und um Hilfe bitten, hören sie nicht zu.
Man sieht das auch bei der E-Scooter-Diskussion.
E-Scooter sind elektrische Roller.
Sie stehen oft im Weg.
Es gab schon viele Unfälle.
Aber es gibt keine Lösung.
E-Autos, E-Scooter und E-Bikes sind sehr leise.
Blinde Menschen können sie kaum hören.
Wenn dann auch noch die Ampeln ausgeschaltet werden, ist das gefährlich.
Die Politik verspricht immer: Alle sollen gleich behandelt werden.
Alle sollen die gleichen Chancen haben.
Aber wenn Blinden-Ampeln nachts nicht funktionieren, stimmt das nicht.
Es erhöht auch die Unfall-Gefahr.

Foto: ht
Berlin (kobinet) "Werden Blindenampeln in den Nachtstunden abgeschaltet? oder wie Energie sparen sich auf unsere Mobilität auswirkt." So titelt Stefan Unterstraßer einen Kommentar, den dieser für die kobinet-nachrichten verfasst hat. Immer wieder erlebt er, dass Blindenampeln in den Nachtstunden nicht mehr funktionieren. Erst dachte er, das wäre eine Ausnahmesituation, bis er von mehreren Menschen aus anderen Städten und Bundesländern ähnliche Erfahrungen berichtet bekam.
„Werden Blindenampeln in den Nachtstunden abgeschaltet?“ oder „wie Energie sparen sich auf unsere Mobilität auswirkt“
Kommentar von Stefan Unterstraßer
Immer wieder erlebe ich, dass Blindenampeln in den Nachtstunden nicht mehr funktionieren. Erst dachte ich, das wäre eine Ausnahmesituation, bis ich von mehreren Menschen aus anderen Städten und Bundesländern ähnliche Erfahrungen berichtet bekam. Die Begründungen, die man nach Anfragen erhält, sind immer ähnlich:
„Anwohner fühlen sich in ihrer Nachtruhe gestört.“
„Es wären sowieso weniger Menschen unterwegs!
„Die Abschaltungen würden Energie sparen.“
Argumente, die mich sehr nachdenklich stimmen und viele Fragen aufwerfen.
Viele Signalgeber, die uns das Auffninden der Ampeln ermöglichen, sind mit Sensoren ausgestattet, welche die Umgebungsgeräusche erkennen, und die Lautstärke entsprechend anpassen. Dies hat zur Folge, dass Ampeln kaum hörbar sind, wenn kein Verkehr fließt, für uns jedoch problemlos zu finden sind. Werden Geräusche lauter, erhöht sich auch die Lautstärke des Auffindesignals, und ein gefahrloses Überqueren ist möglich.
Die Begründung der Störung der Nachtruhe kling sehr unverständlich, da es auch viele andere, von Menschen verursachte Geräusche in den Nachtstunden gibt.
Die Aussage, es wären sowieso weniger Menschen unterwegs müsste zwingend zur Folge haben, dass Ampeln in den Nachtstunden aktiv hörbar sind, da eben aufgrund dieser Aussage die Unfallgefahr größer ist, und die Wahrscheinlichkeit geringer ist, Hilfe zu bekommen.
Das Argument des Energie sparens, klingt für mich wie Hohn, wenn man weiß, wie hoch der Energieverbrauch ist um zum Beispiel Sehenswürdigkeiten die ganze Nacht zu beleuchten, bzw. andere Energieverbraucher in den Nachtstunden zu betreiben. Übrigens wird Energie sparen und Verschleiß auch ins Feld geführt, wenn U-Bahn-Türen nicht mehr, wie in der Pandemie geschehen, automatisch geöffnet werden, um uns das Auffinden und das Einsteigen zu vereinfachen und so die Unfallgefahr zu minimieren.
Mein Fazit:
Sollten wir und unsere Probleme für öffentlichkeitswirksame Statements und politische Entscheidungen von Nutzen sein, tritt man nur all zu gerne an uns heran. Sollten durch politisch gewollte Entscheidungen jedoch Probleme auftreten, die wir klar benennen können, stoßen wir bei unseren gewählten Volksvertretern all zu gerne auf TAUBE OHREN. Ganz deutlich ist dies an der seit Jahren andauernden E-Scooter-Diskussion zu erkennen, hier gab es schon sehr viele und teils schwere Unfälle, und es ist keine Lösung oder der Wille einer Entscheidung in Sicht. In Zeiten von immer leiser werdenenden und für uns oft kaum wahrnehmbaren E-Autos, E-Scootern und E-Bikes, bzw. neuen modernen öffentlichen Verkehrsmitteln, senden abgeschaltete Ampeln und Energiesparvorgaben ein fatales Signal. Stellt man doch so die immer wieder zugesicherte „faire, gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit“ in Frage und erhöht ganz nebenbei noch das Unfallrisiko.

Foto: ht
Berlin (kobinet) "Werden Blindenampeln in den Nachtstunden abgeschaltet? oder wie Energie sparen sich auf unsere Mobilität auswirkt." So titelt Stefan Unterstraßer einen Kommentar, den dieser für die kobinet-nachrichten verfasst hat. Immer wieder erlebt er, dass Blindenampeln in den Nachtstunden nicht mehr funktionieren. Erst dachte er, das wäre eine Ausnahmesituation, bis er von mehreren Menschen aus anderen Städten und Bundesländern ähnliche Erfahrungen berichtet bekam.
„Werden Blindenampeln in den Nachtstunden abgeschaltet?“ oder „wie Energie sparen sich auf unsere Mobilität auswirkt“
Kommentar von Stefan Unterstraßer
Immer wieder erlebe ich, dass Blindenampeln in den Nachtstunden nicht mehr funktionieren. Erst dachte ich, das wäre eine Ausnahmesituation, bis ich von mehreren Menschen aus anderen Städten und Bundesländern ähnliche Erfahrungen berichtet bekam. Die Begründungen, die man nach Anfragen erhält, sind immer ähnlich:
„Anwohner fühlen sich in ihrer Nachtruhe gestört.“
„Es wären sowieso weniger Menschen unterwegs!
„Die Abschaltungen würden Energie sparen.“
Argumente, die mich sehr nachdenklich stimmen und viele Fragen aufwerfen.
Viele Signalgeber, die uns das Auffninden der Ampeln ermöglichen, sind mit Sensoren ausgestattet, welche die Umgebungsgeräusche erkennen, und die Lautstärke entsprechend anpassen. Dies hat zur Folge, dass Ampeln kaum hörbar sind, wenn kein Verkehr fließt, für uns jedoch problemlos zu finden sind. Werden Geräusche lauter, erhöht sich auch die Lautstärke des Auffindesignals, und ein gefahrloses Überqueren ist möglich.
Die Begründung der Störung der Nachtruhe kling sehr unverständlich, da es auch viele andere, von Menschen verursachte Geräusche in den Nachtstunden gibt.
Die Aussage, es wären sowieso weniger Menschen unterwegs müsste zwingend zur Folge haben, dass Ampeln in den Nachtstunden aktiv hörbar sind, da eben aufgrund dieser Aussage die Unfallgefahr größer ist, und die Wahrscheinlichkeit geringer ist, Hilfe zu bekommen.
Das Argument des Energie sparens, klingt für mich wie Hohn, wenn man weiß, wie hoch der Energieverbrauch ist um zum Beispiel Sehenswürdigkeiten die ganze Nacht zu beleuchten, bzw. andere Energieverbraucher in den Nachtstunden zu betreiben. Übrigens wird Energie sparen und Verschleiß auch ins Feld geführt, wenn U-Bahn-Türen nicht mehr, wie in der Pandemie geschehen, automatisch geöffnet werden, um uns das Auffinden und das Einsteigen zu vereinfachen und so die Unfallgefahr zu minimieren.
Mein Fazit:
Sollten wir und unsere Probleme für öffentlichkeitswirksame Statements und politische Entscheidungen von Nutzen sein, tritt man nur all zu gerne an uns heran. Sollten durch politisch gewollte Entscheidungen jedoch Probleme auftreten, die wir klar benennen können, stoßen wir bei unseren gewählten Volksvertretern all zu gerne auf TAUBE OHREN. Ganz deutlich ist dies an der seit Jahren andauernden E-Scooter-Diskussion zu erkennen, hier gab es schon sehr viele und teils schwere Unfälle, und es ist keine Lösung oder der Wille einer Entscheidung in Sicht. In Zeiten von immer leiser werdenenden und für uns oft kaum wahrnehmbaren E-Autos, E-Scootern und E-Bikes, bzw. neuen modernen öffentlichen Verkehrsmitteln, senden abgeschaltete Ampeln und Energiesparvorgaben ein fatales Signal. Stellt man doch so die immer wieder zugesicherte „faire, gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit“ in Frage und erhöht ganz nebenbei noch das Unfallrisiko.