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Internationaler Austausch zum Sozialunternehmertum und Inklusion in Mainz

Sharepic zur CEFEC-Konferenz am 1. und 2. Juli 2025 in Mainz
Sharepic zur CEFEC-Konferenz am 1. und 2. Juli 2025 in Mainz
Foto: gpe

Mainz (kobinet) Alexander Tränkmann kam im Jahr 2000 von Hannover nach Mainz. Mit Freude übernahm er die Leitung eines Hotels, bei dem nicht ausschließlich der kommerzielle Gewinn im Vordergrund stand, sondern auch die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden eine bedeutende Rolle spielten. Erfahrung mit der Zielgruppe Menschen mit Behinderung als Mitarbeitende hatte er keine. Er begegnete seiner neuen Aufgabe daher völlig unvoreingenommen. Am 1. und 2. Juli 2025 findet in Mainz nun eine internationale Konferenz von und zu Sozialunternehmen statt, bei der es auch um die verstärkte Schaffung inklusiver Beschäftigungsmöglichkeiten für behinderte Menschen geht. Was es mit der Konferenz auf sich hat und was damit erreicht werden soll, darum geht's im kobinet-Interview mit Alexander Tränkmann.

kobinet-nachrichten: Was ist die CEFEC Konferenz, wer triff sich dort?

Alexander Tränkmann: Die CEFEC-Konferenz ist die jährliche Veranstaltung des Netzwerks Social Firms Europe CEFEC (Confederation of European Social Firms, Employment Initiatives and Social Cooperatives). Dieses Netzwerk setzt sich für die Förderung von Sozialunternehmen ein, die Menschen mit Behinderungen oder anderen Benachteiligungen durch Beschäftigung und soziale Integration unterstützen. Auf der Konferenz treffen sich Vertreterinnen und Vertreter von Sozialunternehmen, sozialen Genossenschaften, politischen Entscheidungsträgern, Forschenden und weiteren Interessierten aus ganz Europa. Sie diskutieren aktuelle Themen des Sozialunternehmertums, tauschen bewährte Verfahren aus und entwickeln Strategien zur Förderung der sozialen Wirtschaft.

Die 39. CEFEC-Konferenz findet vom 1. bis 2. Juli 2025 in Mainz, also in Deutschland, statt. Unter dem Motto „Creating Access: Job Carving and Job Crafting“ liegt der Fokus auf innovativen Ansätzen zur Schaffung inklusiver Arbeitsplätze. Job Carving beinhaltet die Anpassung bestehender Rollen, um sie besser an die Stärken einzelner Mitarbeitender anzupassen, während Job Crafting Mitarbeitenden ermöglicht, ihre Aufgaben so zu gestalten, dass sowohl Produktivität als auch persönliche Zufriedenheit gesteigert werden. Weitere Informationen zur Konferenz und zur Anmeldung finden Sie auf der offiziellen Webseite: https://cefecannualconference.eu/

kobinet-nachrichten: Was ist das Ziel dieser jährlichen Konferenz?

Alexander Tränkmann: Die jährliche CEFEC-Konferenz verfolgt das Ziel, den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich des Sozialunternehmertums zu fördern. Dabei stehen insbesondere die Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen oder anderen Benachteiligungen im Mittelpunkt. Die Konferenz dient als Plattform, um innovative Ansätze zu diskutieren, bewährte Verfahren auszutauschen und Strategien für eine inklusive Arbeitswelt zu entwickeln. Zudem bietet sie die Möglichkeit, internationale Netzwerke zu stärken und gemeinsam an Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu arbeiten.

kobinet-nachrichten: Was konnte dieser Zusammenschluss schon erreichen?

Alexander Tränkmann: Die jährlichen CEFEC-Konferenzen haben in der Vergangenheit mehrere bedeutende Erfolge erzielt:

1. Förderung von Sozialunternehmen: Die Konferenzen bieten eine Plattform zur Unterstützung von Sozialfirmen, die Menschen mit Behinderungen oder anderen Benachteiligungen in den Arbeitsmarkt integrieren.

2. Politische Einflussnahme: So verabschiedete die 25. CEFEC-Konferenz eine Erklärung zur Förderung sozialer Unternehmen in der EU.

3. Innovative Projekte: Präsentation und Austausch bewährter Verfahren, z. B. nachhaltige Wohnprojekte oder CO₂-Reduktion durch soziale Firmen.

4. Netzwerkbildung und Kooperationen: Internationale Zusammenarbeit zwischen Sozialunternehmen und politischen Entscheidungsträgern wurde gestärkt.

5. Bewusstseinsschaffung: Die Konferenzen tragen dazu bei, das Thema inklusive Beschäftigung europaweit sichtbar zu machen.

Ein besonderes Ergebnis ist der Linz Appell (2007), der die Bedeutung und Förderung von Sozialfirmen in Europa betont. Er definiert Sozialunternehmen klar und enthält Empfehlungen zur Unterstützung benachteiligter Gruppen im Arbeitsmarkt. Der Appell dient bis heute als Leitfaden für politische Entscheidungsträger und Organisationen.

Diese Erfolge unterstreichen die zentrale Rolle der CEFEC-Konferenzen für die soziale und wirtschaftliche Integration benachteiligter Menschen.

kobinet-nachrichten: Was ist für die Zukunft geplant?

Alexander Tränkmann:

• Die Confederation of European Social Firms, Employment Initiatives and Social Cooperatives (CEFEC) plant für die Zukunft, ihre Rolle als zentrale Plattform für Sozialunternehmen in Europa weiter auszubauen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung und Durchführung von Bildungsprogrammen, die durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union gefördert werden. Diese Programme zielen darauf ab, den Austausch bewährter Verfahren zu fördern und die Kompetenzen von Fachkräften im Sozialunternehmertum zu stärken. zdh.de

• Darüber hinaus plant CEFEC, Beratungsangebote zur Geschäftsentwicklung bereitzustellen. Diese sollen Sozialunternehmen dabei unterstützen, ihre wirtschaftliche Stabilität zu erhöhen und ihre sozialen Ziele effektiver zu erreichen. Durch diese Initiativen möchte CEFEC die Integration benachteiligter Gruppen in den Arbeitsmarkt weiter fördern und die soziale Wirtschaft in Europa stärken.

• Mit diesen Maßnahmen setzt CEFEC ihre Mission fort, innovative Lösungen für soziale Herausforderungen zu entwickeln und die Zusammenarbeit zwischen Sozialunternehmen auf europäischer Ebene zu intensivieren.

Sichern Sie sich Ihren Platz für die Konferenz auf www.cefecannualconference.eu – die Teilnehmeranzahl ist begrenzt!

Link zum Bericht der kobinet-nachrichten vom 6. März 2025 zur anstehenden internationalen Konferenz zur Schaffung inklusiver Beschäftigungsmöglichkeiten in Mainz

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