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Ferda Ataman fordert von neuer Regierung Nationalen Aktionsplan Antidiskriminierung

Ferda Ataman
Ferda Ataman
Foto: Sarah Eick

Berlin (kobinet) Fünf Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau besucht die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, heute am 19. Februar 2025 Angehörige der Opfer des Attentats und die zentrale Trauerfeier. Zum Jahrestag des Terroranschlags erklärt die Antidiskriminierungsbeauftragte: "Der Terroranschlag von Hanau war ein Schock. Dennoch hat der Staat seither seine Hausaufgaben nicht gemacht: die Zahl rechtsextremer Straftaten ist so hoch wie nie, während der Schutz vor Diskriminierung kein bisschen verbessert wurde. Statt das Sicherheitsgefühl von Migranten und ihren Nachkommen zu stärken, werden sie selbst zum Sicherheitsproblem erklärt. Die Konsequenz: Unser Rassismus-Problem wächst. Fünf Jahre nach dem Anschlag in Hanau haben Migranten in Deutschland mehr Angst als je zuvor." Daher fordert Ferda Ataman u.a. einen Nationalen Aktionsplan Antidiskriminierung von der neuen Bundesregierung.

„Gerade können wir beobachten, dass Diskriminierungen zunehmen. Menschen berichten uns von rassistischem Mobbing am Arbeitsplatz, von Ärzt*innen, die muslimische Patienten als ‚Messerstecher‘ ablehnen und von Lehrkräften, die Schüler als ‚kleine Terroristen‘ an die Tafel rufen. Die neue Regierung muss ein klares Signal aussenden, dass sie Rassismus nicht toleriert und die Sorgen von Millionen von Menschen ernst nimmt. Wir brauchen dringend einen Nationalen Aktionsplan gegen Diskriminierung“, betonte Ferda Ataman.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ist 2006 mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) gegründet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen oder antisemitischen Gründen, wegen des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Die ADS berät rechtlich, kann Stellungnahmen einholen und gütliche Einigungen vermitteln. Sie betreibt Forschung und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Diskriminierung. Seit 2022 wird die Leitung der Stelle als Unabhängige Bundesbeauftrage für Antidiskriminierung vom Deutschen Bundestag gewählt.

Link zur Antidiskriminierungsstelle des Bundes