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Für Verbesserungen bei den Kosten des Mittagessens in Werkstätten für behinderte Menschen

Jürgen Linnemann im Rollstuhl
Jürgen Linnemann im Rollstuhl
Foto: privat

Berlin (kobinet)
Jürgen Linnemann setzt sich für die Verbesserung des Mittagessens für Menschen mit Behinderung in Werkstätten ein und hat dazu eine Resolution auf Facebook veröffentlicht. Darin heißt es u.a. "In deutschen Werkstätten für Menschen mit Behinderung arbeiten etwa dreihunderttausend Menschen. Ein wesentlicher Bestandteil ihres Alltags ist das Mittagessen. Um soziale Teilhabe und Gerechtigkeit zu fördern, fordern wir eine grundlegende Reform der Regelungen rund um das Mittagessen in Werkstätten."
Zu den Forderungen gehört u.a. ein kostenloses Mittagessen: "Menschen mit Behinderung in Werkstätten sollen ein kostenloses Mittagessen erhalten. Die Finanzierung erfolgt durch die Integration der Kosten in die Tagespauschale, die vom Landschaftsverband bereitgestellt wird", schreibt Jürgen Linnemann auf Facebook.


Weiter Forderungen von Jürgen Linnemann sind:
„Abschaffung der Preisdiskriminierung:
Ein einheitliches Preismodell soll die bestehende Ungleichheit beseitigen. Niemand darf durch ein Abo gezwungen sein, weniger oder mehr zu zahlen. Aktuell zahlen Menschen mit Behinderung in Werkstätten oft 5,40 Euro pro Mahlzeit, wenn sie ein Abo abschließen, und 6,90 Euro ohne Abo. Solche Unterschiede müssen abgeschafft werden.
Faire Vertragsbedingungen:
Alle Verträge, die mit dem Mittagessen verbunden sind, müssen eine Kündigungsfrist von maximal vier Wochen enthalten. Dies gewährleistet Flexibilität und schützt die Betroffenen vor langfristigen Verpflichtungen.
Verwendung der Tagespauschale:
Es ist sicherzustellen, dass das Mittagessen nicht vom Entgelt der Menschen mit Behinderung abgezogen wird. Die Kosten sollen vollständig über die Tagespauschale des Landschaftsverbands gedeckt werden.
Begründung:
Das Mittagessen ist ein Grundbedürfnis. Es darf nicht durch finanzielle Hürden oder ungleiche Bedingungen eingeschränkt werden. Indem die Kosten in die Tagespauschale integriert und die Preisdiskriminierung abgeschafft werden, stellen wir sicher, dass niemand ausgeschlossen wird.“

Lesermeinungen

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2 Lesermeinungen
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Konrad W.
24.01.2025 09:43

Drei Dinge:

1.) Jürgens Facebookseite (Link) ist überflutet mit Abnehm- und Schlankheitsvideos – ich sehe da weit und breit keine Resolution.

2.) Das Kernanliegen ist sehr, sehr alt und allen Beteiligten bekannt. Die Veränderungen über das BTHG (nun schüttet das Sozialamt einen Mehrbedarf aus und die „Rentner sind raus“) waren allesamt nicht optimal.
Insbesondere die Höhe des Mehrbedarfs ist ein großes Problem, das die Werkstätten OHNE den finanziellen Zuschuss der Beschäftigten oftmals keine adäquate Mittagsverpflegung anbieten können.
Ja, diese Modelle sind in einigen Werkstätten ein wenig „kreativ“ und in einigen Werkstätten auch durchaus „Knebelvertäge“ oder schlichtweg unfair. Alternativen gibt es derzeit aber kaum.

3.) Deswegen widerspreche ich Uwe N. deutlich: Es geht darum, dass die berufliche Teilhabe über die Werkstätten für einige Beschäftigte sich sogar zu einem „Weniger“ im Portemonnaie entwickelt hat: Der Mehraufwand durch Pendeln, Verpflegung, Arbeitskleidung, usw. ist oftmals nicht wegzudiskutieren und Beschäftigte überlegen sich intensiv, ob die im Schnitt 220.- Euro Lohn im Monat diese Mehrkosten aufwiegen. Ein erheblicher Teil der Beschäftigten ist im Sozialhilfebezug, da sind 50.- Euro mehr oder weniger Unterstützung für die Verpflegung schon eine Hausnummer.

Es gibt genügend Beschäftigte, die gehen für Tagesstruktur, soziale und berufliche Teilhabe oder aus den verschiedensten Gründen in die WfbM – definitiv NICHT um einen „dickeren Geldbeutel“ zu haben. Von einem Rosinenpicken zu sprechen, halte ich persönlich für einen großen Trugschluss.

Wenn die Beschäftigten tatsächlich auf dem Niveau des ersten Arbeitsmarktes verdienen würden, dann hätten sie weniger Probleme, ihren Teil an der Mittagsverpflegung zu leisten – das hat derzeit nichts mit Inklusion zu tun…

Uwe N.
24.01.2025 08:06

So gut ich die Idee ja grundlegend finde, so wirft sie doch einige fragen auf…..:

In Firmen des 1. Arbeitsmarktes müssen die Arbeitnehmer auch für ihr Mittagessen bezahlen, meines Wissens nach. Wenn wir Inklusion WIRKLICH wollen, müssen wir auch bereit sein manche „Negativen“ Dinge zu leisten!! Ich halte es für schwierig, sich nur die Berühmten „Rosinen“ raus zu picken!!
Klar, Wir menschen mit behinderung haben nicht so wahnsinnig viel geld, jedoch verstehe ich nicht, warum wir unser Mittgaessen KOSTENLOS bekommen sollten….. Wie genau sollte denn dann bitte die Finanzierung des Essen ablaufen??

Für das Essen in der WfbM steht eine bestimmte Pauschale zur Verfügung. Diese muss eingehalten werden! Das bestimmt nicht das Haus an sich, sondern wird vom Träger so bestimmt! Bedeutet im umkehrschluss: Hier könnte man bestenfalls das SYSTEM in Frage stellen oder eine Änderung des Systems anschieben/Anregen.